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30. Oktober 2013 | Dipl.-Met. Lars Kirchhübel

Das "Halloween-" oder auch Reformationstag-Wetter

"Halloween" benennt die Volksbräuche am Abend und in der Nacht vor dem "Hochfest" Allerheiligen (All Hallows Evening - kurz Halloween), vom 31. Oktober auf den 1. November.

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Entgegen der Meinung vieler stammt dieser Brauch nicht direkt aus den USA, sondern wurde ursprünglich in den katholisch gebliebenen Gebieten der Britischen Inseln gefeiert. Erst durch die irischen Einwanderer fand dies den Weg über den Atlantik auf den amerikanischen Boden. Gegen Ende des letzten Jahrhunderts fand "Halloween" wieder nach Europa zurück. Bevor er jedoch bei den Kindern und Jugendlichen in Deutschland an Bekanntheit gewann, machte der Brauch in Frankreich Station. Auch die Sitte, Kürbisse zu verzieren und aufzustellen, hat ihren Ursprung in Irland. Die Kürbisse mit ihren Fratzen sollten böse Geister abschrecken und im Eingangsbereich der Häuser etwas Licht spenden. Die Tradition, dass Kinder von Haus zu Haus gehen und mit dem Spruch "Süßes oder Saures" die Bewohner auffordern ihnen Süßigkeiten zu geben, entwickelte sich jedoch in den USA.

Die evangelischen Christen gedenken dagegen am 31. Oktober der
Reformation durch Martin Luther. Dieser soll am Tag vor Allerheiligen
im Jahre 1517 seine 95 Thesen zu Ablass und Buße an die Tür der
Schlosskirche zu Wittenberg in lateinischer Sprache angeschlagen
haben. Reformationsgottesdienste sollen meist am Abend des 31.
Oktobers an diese Geschehnisse erinnern.

Ob nun Kinder und Jugendliche auf der Suche nach Süßigkeiten
unterwegs sind, ältere Generationen zu Gruselpartys aufbrechen oder
evangelisch Gläubige den Weg zur Kirche finden, sind doch alle
Menschen zumindest indirekt auch vom Wetter abhängig. Doch wie wird
das Wetter an diesem Tag?

Zumindest tagsüber sorgt noch der Einfluss von hohem Luftdruck nach
Nebelauflösung in weiten Teilen Deutschlands für freundliches und
trockenes Herbstwetter. Lediglich die Bewohner im Nordwesten sind
etwas benachteiligt, da dort rasch stärkere Bewölkung aufzieht und
gegen Abend erste Niederschläge auftreten. Die Temperaturen liegen
mit 9 bis 15 Grad auf einem angenehmen Novemberniveau. Die
Nachtschwärmer sollten in der Nordhälfte regenfeste, an der Küste
auch windfeste Kleidung tragen. Im Süden könnte man sich überlegen,
ob eine Felleinlage vielleicht gegen die doch schon eher frostigen
Temperaturen um 0 Grad besser schützt.

Die Bewohner Irlands, wo ja, wie beschrieben, die Anfänge von
"Halloween" zu finden sind, kommen, was das Wetter betrifft, noch
etwas schlechter weg. Dort muss insbesondere in den westlichen und
nördlichen Landesteilen auch schon tagsüber mit Schauern, teils sogar
mit einzelnen Gewittern gerechnet werden. Auch nachts bleibt es
unbeständig. Da zusätzlich noch ein mäßiger bis starker Wind pfeift,
muss auch dort die Jacke regen- und windfest sein, sowie bei
Temperaturen um 6 Grad noch dazu warmhalten.

In Amerika können sich zumindest die Bewohner der Westhälfte von
Missouri bis an die Pazifikküste über sonniges und trockenes Wetter
freuen. Auch die Temperaturen von 6 Grad an der Grenze zu Kanada und
bis 28 Grad in Texas zeugen von einem herrlichen Herbsttag. In der
Nacht kann es jedoch stark auskühlen, sodass die Besucher von
Abendveranstaltungen auch dort den Körper mit einer dicken Jacke
schützen sollten. Auf der Ostseite der USA bleiben zwar die
Temperaturen auch nachts im milden bis warmen Bereich, sodass ein
Wärmeschutz nicht unbedingt notwendig ist. Doch überwiegen dort viele
Wolken mit wiederholten Regenfällen und sorgen so für ein
ungemütliches Schmuddelwetter. Zudem frischt insbesondere im Norden
der Wind stark auf und verstärkt das negative Empfinden zusätzlich.



© Deutscher Wetterdienst

Bild: James Thew - Fotolia.com

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