Am vergangenen Dienstag hat der Deutsche Wetterdienst auf dem Gelände des Meteorologischen Observatorium Hohenpeißenberg einen frei zugänglichen Infopavillon eröffnet. Unter dem Motto "Forschung im Deutschen Wetterdienst" lädt die neue Ausstellung dazu ein, einen anschaulichen Einblick in die Aufgaben des nationalen Wetterdienstes zu gewinnen. Der DWD ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr.
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder: "Das Observatorium Hohenpeißenberg ist die älteste Bergwetterstation der Welt und blickt auf eine mehr als 240-jährige Geschichte zurück. Daher ist die neue Ausstellung nicht nur ein modernes Informationsangebot, sondern auch ein sichtbares Zeichen für die lange und bedeutende Tradition der Wetter- und Klimaforschung in Deutschland. In spektakulärer Lage bekommen die Besucher auf rund 40 Quadratmetern Ausstellungsfläche einen detaillierten Einblick in die Forschungsfelder des Deutschen Wetterdiensts."
Attraktive Ausstellung mit modernen Inhalten
Interaktive Monitore mit Filmen und Schautafeln informieren über den Aufbau der Atmosphäre, die Entstehung von Wettervorhersagen sowie über die aktuelle Klima- und Umweltforschung beim DWD und seiner Observatorien. Ein Diorama zeigt Messsysteme des DWD und das drei-dimensionale Modell eines Wettersatelliten. Ein "Wettermemory" vermittelt jungen Gästen spielerisch Wissen.
Besonders im Fokus stehen natürlich die heutigen Arbeiten des Observatoriums Hohenpeißenberg selbst: Seit 1781 werden hier meteorologische Daten erhoben - u.a. eine weltweit einzigartige Temperaturmessreihe, die wertvolle Erkenntnisse zur Entwicklung des Klimas liefert. Die Daten des Observatoriums fließen direkt in die nationale und internationale Klimaforschung ein und bilden eine essenzielle Grundlage für langfristige Prognosen und wissenschaftliche Bewertungen.
Dr. Christian Plaß-Dülmer, Leiter des Observatoriums Hohenpeißenberg, betonte bei der Eröffnung: "Wir freuen uns sehr, mit dem Infopavillon nun einen Ort geschaffen zu haben, an dem wir unsere Arbeit verständlich und lebendig präsentieren können."
Auch Dr. Peter Braesicke, Leiter des Geschäftsbereichs Forschung und Entwicklung beim DWD, hob die Bedeutung des Pavillons hervor: "Gerade in Zeiten des Klimawandels ist es wichtig, wissenschaftliche Zusammenhänge für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der neue Infopavillon hilft uns, komplexe Forschungsthemen greifbar zu machen und Vertrauen in unsere Arbeit zu schaffen."


Wissenschaftliche Messungen als Blickfang am Gebäude
Das mehrfach gefaltete Dach erinnert an einen Graphen der langen Hohenpeißenberger Temperatur Messreihe seit 1781. Die Temperaturreihe ist in Form sogenannter "warming stripes" in die architektonische Gestaltung der Dachfront eingeflossen. Dort erscheinen kalte Jahre als blaue Streifen und warme Jahre als rote Streifen. Diese farbige Visualisierung macht auf einen Blick deutlich, wie sich das Klima in den vergangenen Jahrhunderten verändert hat.
Die feierliche Eröffnung wurde von zahlreichen Besucherinnen und Besuchern begleitet, darunter Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Medien. Die anwesende Presse hatte Gelegenheit, die Ausstellung exklusiv zu erkunden und mit den Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen.
Mit dem neuen Infopavillon am Hohenpeißenberg schafft der Deutsche Wetterdienst einen Ort der Begegnung zwischen Forschung und Gesellschaft - informativ, zugänglich und zukunftsweisend.
Nach einer kurzen Bauzeit von Juni 2024 bis Mai 2025, unter Leitung des Bauamtes Weilheim, freut sich der Infopavillon des DWD nun auf zahlreiche Besucher. Die Öffnungszeiten des Pavillons sind täglich von 8 Uhr bis 20 Uhr.

