Schon seit einigen Tagen bestimmt nun Tief "Joshua" (international "Benjamin") das Wettergeschehen in Deutschland. Mit mehreren Tiefdruckkernen liegt dieses Tief derzeit recht stationär über Skandinavien und verlagert sich kaum. Zu ihm gesellt sich heute ein weiteres Tief namens "Klaus", das vom Atlantik und der Nordsee über Dänemark hinwegzieht und von "Joshua" quasi verschluckt wird.

Dabei bringt ein weiterer Tiefausläufer insbesondere im Süden länger anhaltende Regenfälle. So muss in einigen Staulagen (Schwarzwald, Allgäu, Bayerischer Wald) zunächst noch mit Dauerregen gerechnet werden. In höheren Lagen fällt zudem Schnee. Während die Schneefallgrenze tagsüber meist bei 1500 m liegt, sinkt sie in der kommenden Nacht noch einmal etwa ab.
Rückseitig des Tiefausläufers fließt kalte Luft in höheren Luftschichten ein. Diese sorgt für eine sogenannte "Labilisierung" der Atmosphäre, wodurch sich im Tagesverlauf zahlreiche kräftige Schauer bilden. Gebietsweise treten zudem einzelne kurze Graupelgewitter auf.
Das Luftdruckgefälle über Deutschland ist weiterhin hoch, entsprechend muss am heutigen Montag gebietsweise mit starken bis stürmischen Böen gerechnet werden. Aufgrund des starken Höhenwindes herrscht zudem im Bergland Sturm, in einzelnen Gipfellagen treten auch orkanartige Böen auf. Nach Nordosten hin fällt der Wind hingegen etwas schwächer aus.

Dieses unbeständige und windige Herbstwetter setzt sich auch am Dienstag weiter fort. Dann nähert sich auf ähnlicher Zugbahn wie "Klaus" ein weiteres Tief namens "Lothar" an, auch wenn dieses seinem Namensvetter (dem Orkantief aus dem Jahr 1999) in keiner Weise nacheifert.

Mit der westlichen Strömung wird am Dienstag atlantische Meeresluft nach Deutschland geführt, bevor die Winde am Mittwoch allmählich auf südwestliche Richtungen drehen. Damit fließt im Laufe der Woche wieder etwas mildere Luft zu uns ein. Damit steigen die Höchstwerte allmählich etwas an, am Oberrhein können sogar bis zu 18 Grad erreicht werden. Schneefälle im Bergland spielen dann meist keine Rolle mehr. Auch der Wind lässt etwas nach, lediglich an den Küsten und im Bergland bleibt es stürmisch.
Allerdings ziehen weiterhin Tiefausläufer von West nach Ost über Deutschland hinweg, die weitere Regenfälle bringen. Dennoch wird es zwischen den Tiefausläufern auch mal Regenpausen geben. Dann zeigt sich bei einer auflockernden Wolkendecke auch vorübergehend mal die Sonne - insbesondere im Süden und Osten. Der klassische "goldene" Oktober lässt aber auch zum Monatsende auf sich warten.
Interessant könnte die Wetterentwicklung in der kommenden Woche werden. Hurrikan "Melissa", der derzeit bei Jamaika sein Unwesen treibt (Thema des Tages vom 26.10.2025), wird dann als ehemaliger Wirbelsturm in die westliche Strömung auf dem Nordostatlantik eingebunden. Dabei wird wohl erneut ein Schwall milder Subtropikluft nach Deutschland geführt. Wie sich das Wettergeschehen in Deutschland dabei gestalten wird, ist derzeit jedoch noch sehr unsicher.





