Klima aktuell

Deutschlandwetter im Mai 2023
Der Mai 2023 war in Deutschland wärmer, trockener und sonnenscheinreicher als die vieljährigen Monatsmittelwerte der internationalen klimatologischen Referenzperiode 1961-1990. Es dauerte bis zum 4. Mai, dass das erste Mal in diesem Jahr das Thermometer über die 25 °C-Marke kletterte und der erste Sommertag des Jahres beobachtet wurde. Das letzte Mal wurde im Jahr 2008 der erste Sommertag im Mai registriert. Im Jahr 2017 und 2021 trat der erste Sommertag sogar schon im März auf. Im Süden lagen die Anomalien deutlich über den vieljährigen Mittelwerten. Im Osten wurden diese gebietsweise nicht erreicht. Auch nach den Eisheiligen kam es noch zu Bodenfrost. Die wetterbestimmenden Hochdruckgebiete brachten wiederholt kühle und trockene Luft aus Osten bzw. Nordosten nach Deutschland. Zwar konnte die Sonne die Luft tagsüber gut erwärmen, aber in der Nacht fielen die Temperaturen wieder. Besonders im Osten fielen kaum Niederschläge. Verbreitet wurde nur die Hälfte des üblichen Niederschlags beobachtet, im Osten gebietsweise sogar weniger als ein Viertel. Somit stieg die Waldbrandgefahr und die Sommerkulturen, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht so tief wurzeln, bekommen Probleme, ausreichend Feuchtigkeit aufzunehmen. Bei hoher Sonneneinstrahlung und lebhaftem Wind sind die Verdunstungsraten hoch, so dass die oberen Bodenschichten schon ausgetrocknet sind. Tiefer wurzelnde Pflanzen betrifft diese Trockenheit noch nicht.
Das Gebietsmittel der Temperatur für Deutschland betrug 13,1 °C. Dies entspricht genau dem vieljährigen Mittelwert der Klimanormalperiode 1991-2020. Im Vergleich zur internationalen klimatologischen Referenzperiode 1961-1990 war es 0,9 K wärmer. Damit ordnet sich der Mai 2023 als 44.-wärmster seit 1901 und als 46.-wärmster seit 1881 zusammen mit den Jahren 1906, 1911, 1915, 1916, 1929 und 2006 in die wärmeren Maimonate ein.
Im Gebietsmittel von Deutschland wurde eine monatliche Niederschlagshöhe von 42,7 mm gemessen. Das sind 26,9 mm bzw. 38,7 % weniger als im Mittel des Zeitraums 1991-2020 und 28,4 mm bzw. 39,9 % weniger als in der Referenzperiode 1961-1990. Der Mai 2023 war damit der 19.-trockenste Mai in Deutschland seit 1901 und der 21.-trockenste seit 1881.
Das Gebietsmittel der Sonnenscheindauer lag bei 249,3 Stunden. Das sind 36,7 Std. bzw. 17,3 % mehr als im Vergleichszeitraum 1991-2020 und 47,7 Std. bzw. 23,7 % mehr als im Mittel der Jahre 1961-1990. Damit ordnet sich der Mai 2023 als 10.-sonnenscheinreichster seit 1951 bei den sonnenscheinreichen Maimonaten ein.
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Quelle: Deutscher Wetterdienst