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07. November 2025 | M.Sc. (Meteorologin) Tanja Egerer

Wetter in der Musik

Wetter in der Musik

Datum 07.11.2025

Das heutige Thema des Tages handelt von verschiedenen Wettererscheinungen, die Eingang in die Musik gefunden haben.

Mithilfe von Musik lassen sich Emotionen wie Ärger, Wut, Angst, Freude, Liebe oder Trauer ausdrücken. Töne, Klänge und Geräusche dienen hierbei als Ausgangsmaterial. Deren Eigenschaften wie Lautstärke, Tonhöhe oder Tondauer können variabel genutzt und kombiniert werden, um die gewünschten Emotionen oder Assoziationen hervorzurufen.

Auch das Wetter spielt naturgemäß eine entscheidende Rolle im Leben aller. In der Landwirtschaft ist das ausgewogene Verhältnis von Sonnenschein und Regen essentiell für das Pflanzenwachstum. Beim Kofferpacken für den nächsten Urlaub befasst man sich noch etwas intensiver mit den Wetteraussichten für die kommenden Tage.

Aber auch im Alltag begleitet uns das Wetter, beispielsweise bei der Frage, ob man beim Verlassen des Hauses einen Schirm mitnehmen sollte. Denn wer hat sich noch nie darüber geärgert, dass man nass wurde, obwohl man dachte, man schaffe es noch vor dem nächsten Schauer? Erfreulichere Emotionen werden hingegen geweckt, wenn Schneeflocken leise vom Himmel fallen oder sich ein prächtiger Sonnenauf- oder -untergang am Horizont präsentiert.

Bei diesen beispielhaften Empfindungen ist es natürlich nicht verwunderlich, dass auch das Thema "Wetter" das ein oder andere Mal in der Musik verarbeitet wurde. Häufig verwendete und nachfolgend thematisierte Wettererscheinungen sind dabei Sonnenschein, Regen und Schnee.

Die Beatles sangen beispielsweise "Here Comes the Sun", meinten dies aber eher metaphorisch, dergestalt, dass das Lied an Menschen in einer schwierigen Lebenslage gerichtet ist und Hoffnung auf bessere Zeiten geben soll. Sicherlich kennen auch die meisten den Klassiker "You Are My Sunshine".

Mehr den tatsächlichen Bezug zur Sonne (bzw. die Assoziation zu wärmeren Gefilden) haben beispielsweise Ben Zuckers "Der Sonne entgegen" oder Buddys "Ab in den Süden" (… der Sonne hinterher …). Bei diesen Liedern kann man beim Hören tatsächlich etwas Fernweh bekommen, erst recht, wenn gleichzeitig der Blick nach draußen schweift und das Novembergrau vom Himmel grüßt.

Auch über den Regen lässt sich der ein oder andere Musiktitel finden. Beispiele sind "Purple Rain" von Prince oder "November Rain" von Guns N' Roses. Gene Kelly sang im gleichnamigen Filmmusical im wahrsten Sinne des Wortes "Singin' in the Rain". Neben den der Sonne gewidmeten Liedern kommt auch bei "It Never Rains in Southern California" von Albert Hammond und Mike Hazlewood durchaus Fernweh auf.

Es gibt tatsächlich auch Musiker, die sich einen meteorologischen Namen geben, so zum Beispiel "The Weather Girls". Und wie könnte es anders sein, als dass auch sie mit "It's Raining Men" über das Wetter sangen, auch wenn das sicherlich mehr im übertragenen Sinn zu verstehen ist…

Beim Schnee fallen einem sofort die entsprechenden Kinderlieder wie "Es schneit", "Schneeflöckchen, Weißröckchen" oder "Leise rieselt der Schnee" aus der Vorweihnachtszeit ein. Daneben ist der Winter selbst unter anderem in der klassischen Musik ein gern gewähltes Thema, bietet er doch aufgrund der langen Nächte eine ausreichend düstere Stimmung. Komponisten nutzen die Winter-Thematik auch deshalb gern, weil sich Passagen eines Wintersturms und ruhige Abschnitte eines sonnigen Wintertages einbauen lassen.

US-amerikanische Forscher befassten sich ebenfalls mit dem Zusammenhang von Musik und Wetter (siehe Link). Unter anderem fanden sie heraus, dass Bob Dylan der "Meteorologe" unter den Musikern ist. Er ist also derjenige, der in seinen Liedern am häufigsten einen Bezug zum Wetter genommen hat. Sie stellten auch fest, dass sich Musiker häufig von aktuellen meteorologischen Ereignissen inspirieren lassen. So entstanden in den USA in den 1950er und 1960er Jahren viele Lieder, die von "schlechtem" Wetter handeln, da es dort in diesen Jahren tatsächlich vergleichsweise stürmisch war.

Und welches Lied würde zum aktuellen Wetter am besten passen? Möchte man ein Lied hören, in dem das momentan wetterbestimmende Hochdruckgebiet namentlich genannt wird, so müsste man ein Lied finden, in denen VIANELDE vorkommt. Zur Wetterlage selbst würde beispielsweise "Über den Wolken" von Reinhard Mey passen. Viele finden sich nämlich in einer teils zähen "Nebelsuppe" wieder und würden sich sicherlich über etwas Sonnenschein freuen.


Prognosekarte Bodendruck und Lage der Fronten mit Namen der steuernden Hoch- und Tiefdruckgebiete für den heutigen Freitag, den 07.11.2025 12 UTC
Prognosekarte Bodendruck und Lage der Fronten mit Namen der steuernden Hoch- und Tiefdruckgebiete für den heutigen Freitag, den 07.11.2025 12 UTC


Welches Lied letztendlich aber am besten passt, kann durchaus vielfältig sein und liegt an jedem selbst, was man in dem Moment gerne hören möchte. Da es in den kommenden Tagen vielerorts neblig-trüb wird oder bleibt und zudem zeitweise leichter Regen oder Sprühregen auftritt, kann man es sich daheim bei guter Musik gemütlich machen. Jedenfalls sind dann auch, wie alljährlich zu dieser Zeit, vom Wetter unabhängige Lieder zu vernehmen, wenn Kinder mit ihren Laternen durch die Straßen laufen.



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