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02. November 2025 |

Deutschlandwetter im Oktober 2025

Deutschlandwetter im Oktober 2025

Datum 02.11.2025

Von Goldenem Oktober keine Spur: Zweiter Herbstmonat blieb trüb und nass

Der Oktober 2025 war wenig golden. Zwar dominierte vor allem in der zweiten Dekade ein umfangreiches Hochdruckgebiet mit Schwerpunkt über Nordwesteuropa das Wettergeschehen, aber an seiner Ostflanke gelangte feuchte und wolkenreiche Nordseeluft nach Deutschland. Besonders niederschlagsreich erwies sich unter beständigem Tiefdruckeinfluss die dritte Dekade sowie gebietsweise der Monatsbeginn. Die Niederschläge waren dabei sehr unterschiedlich verteilt. Die Temperaturen zeigten im Monatsverlauf deutliche Schwankungen, in der Bilanz am Monatsende wurde im Oktober ein Temperaturüberschuss gegenüber den Referenzperioden verzeichnet, der aber mit weniger als einem Grad gering ausfiel. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen.

Herbst im Pietzmoor, Lüneburg Heide, Niedersachsen
Herbst im Pietzmoor, Lüneburg Heide, Niedersachsen


Zweiter Herbstmonat mild, aber auch mit Nachtfrost im Osten

Im Oktober 2025 wurde ein Temperaturmittel von 9,9 Grad Celsius (°C) registriert. Die positive Abweichung gegenüber dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 lag damit bei 0,9 Grad (9,0 °C). Im Vergleich mit der aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 (9,4 °C) fiel der vergangene Oktober 0,5 Grad zu warm aus. Dabei zeichnete sich insgesamt ein deutliches Nordwest-Südost-Temperaturgefälle ab. Im Verlauf des Monats kam es landesweit zu erheblichen Schwankungen bei den Temperaturen. Nachdem es zu Monatsbeginn vor allem in den Nächten empfindlich frisch und in der Osthälfte teilweise frostig war, stiegen sowohl die Höchst-, als auch die Tiefstwerte rasch an. Am 4. wurde in Rheinfelden im Dreiländereck (Baden-Württemberg) mit 23,4 °C der deutschlandweite Spitzenwert gemessen. In Verbindung mit dem beständigen Hochdruckgebiet SIEGLINDE in der zweiten Dekade konnte es nachts gebietsweise auflockern und im Osten und Nordosten fielen die Temperaturen stark ab. Den Monatstiefstwert registrierte am 19. in Barth (Mecklenburg-Vorpommern) mit -4,7 °C. Nach oftmals einstelligen Höchstwerten und Tiefstwerten wenige Grad über dem Gefrierpunkt zwischen dem 24. und 27. wurde es zum Monatsende mit Drehung der Strömung von Nordwest auf Südwest wieder milder.

Im Norden und Nordwesten viel nasser als im Osten und Nordosten

Mit 79 Liter pro Quadratmeter (l/m²) war der Oktober deutlich nasser als in den jeweiligen Vergleichsperioden. Gegenüber der Referenzperiode 1961 bis 1990 (56 l/m²) lag der Überschuss bei 42 Prozent (%). Selbst im Vergleich mit der aktuelleren und deutlich feuchteren Referenzperiode 1991 bis 2020 (63 l/m²) wurde das Soll um 25 % überschritten. Insbesondere der Monatsbeginn und das letzte Monatsdrittel erwiesen sich als nass, wobei Mitte der dritten Dekade in den Hochlagen der Mittelgebirge sogar schon die ersten Schneeflocken vom Himmel rieselten. Die Nase vorn in puncto Niederschlag hatten eindeutig der Norden und Nordwesten sowie einige Mittelgebirge, wo gebietsweise mehr als 100 l/m² fielen. Ganz anders präsentierte sich der Osten und Nordosten mit einer Monatssumme von etwa 40 l/m². Besonders nass war es am 4., als in Schafstedt (Schleswig-Holstein) 62,2 l/m² vom Himmel kamen.

Kein Goldener Oktober: Besonders trüb im Westen und der Mitte Deutschlands

Der Oktober 2025 war sehr trüb. Bisher sind sieben Oktobermonate in der Messhistorie aufgelistet, an denen sich die Sonne seltener am Firmament zeigte. Gerade einmal 79 Sonnenstunden standen am Monatsende auf dem Tableau. Nur im Januar dieses Jahres gab es noch weniger Sonne. Die negative Abweichung gegenüber der Referenzperiode 1961 bis 1990 (109 Stunden) betrug 27 % und auch mit dem neuen Vergleichszeitraum 1991 bis 2020 (108 Stunden) ergab sich das gleiche Bild. Besonders trüb präsentierten sich der Westen und die Mitte Deutschlands. Dort gab es im Schnitt zwei Sonnenstunden am Tag. Grund dafür waren feuchte Luftmassen, die ständig nach Deutschland geführt wurden. Selbst unter Hochdruckeinfluss in der zweiten Dekade schaffte es die Sonne in vielen Regionen nicht, sich nachhaltig gegen die dichte Wolkendecke durchzusetzen.

Die wärmsten, trockensten und sonnigsten Orte in Deutschland

Erste Auswertungen der Ergebnisse der rund 2000 Messstationen des DWD in Deutschland.

Besonders warme Orte im Oktober 2025*

Platz

StationBundeslanddurchschnittliche TemperaturAbweichung
1HelgolandSchleswig-Holstein13,0 °C+1,3 Grad
2Borkum-Flugplatz Niedersachsen 12,2 °C+1,3 Grad
3Norderney Niedersachsen12,1 °C+1,3 Grad

Besonders kalte Orte im Oktober 2025*

Platz

StationBundeslanddurchschnittliche TemperaturAbweichung
1Zinnwald-GeorgenfeldSachsen5,2 °C-0,3 Grad
2Carlsfeld Sachsen5,3 °C-0,3 Grad
3Neuhaus am RennwegThüringen5,9 °C-0,3 Grad

Besonders niederschlagsreiche Orte im Oktober 2025**

PlatzStationBundeslandNiederschlagsmenge Anteil
1Sankt Blasien-Menzenschwand Baden-Württemberg302,3 l/m²215 %
2TodtmoosBaden-Württemberg275,9 l/m²197 %
3Dachsberg-Wolpadingen Baden-Württemberg272,6 l/m²221 %

Besonders trockene Orte im Oktober 2025**

PlatzStationBundeslandNiederschlagsmengeAnteil
1Quedlinburg Sachsen-Anhalt21,1 l/m²79 %
2Arnstein-Ulzigerode Sachsen-Anhalt21,2 l/m²58 %
3MehringenSachsen-Anhalt22,5 l/m²75 %

Besonders sonnenscheinreiche Orte im Oktober 2025**

PlatzStationBundeslandSonnenscheinAnteil
1Friedrichshafen-UnterraderachBaden-Württemberg145 Stunden142 %
2Weingarten bei Ravensburg Baden-Württemberg143 Stunden134 %
3SingenBaden-Württemberg137 Stunden137 %

Besonders sonnenscheinarme Orte im Oktober 2025**

PlatzStationBundeslandSonnenscheindauerAnteil
1Lennestadt-Theten Nordrhein-Westfalen36 Stunden36 %
2Lüdenscheid Nordrhein-Westfalen37 Stunden31 %
3Kleiner Feldberg/TaunusHessen38 Stunden36 %

Oberhalb 920 m NHN sind Bergstationen hierbei nicht berücksichtigt.

Die Sonnenscheindauer wird seit August 2024 teilweise aus Satellitendaten abgeleitet.

* Monatsmittel sowie deren Abweichung vom vieljährigen Durchschnitt
(int. Referenzperiode 1961-1990).

** Prozentangaben bezeichnen das Verhältnis des gemessenen
Monatsmittelwertes zum vieljährigen Monatsmittelwert der
jeweiligen Station (int. Referenzperiode, normal = 100 Prozent).

Hinweis:
Einen ausführlichen Monatsrückblick für ganz Deutschland und
alle Bundesländer finden Sie im Internet unter http://www.dwd.de/presse

Diplom-Meteorologe Marcel Schmid
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Offenbach, 02.11.2025
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst



© Deutscher Wetterdienst

Bild: © Thomas Möller / DWD