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24. Dezember 2012 | Dipl.-Met. Thomas Ruppert

Weihnachten und Sonnenwende

Am 21. Dezember 2012, um 12:12 Uhr MEZ, fand auf der Nordhalbkugel
die Wintersonnenwende statt, damit begann bei uns der astronomische
Winter. Unter den astronomischen Jahreszeiten versteht man die
Einteilung des Jahres in die vier Abschnitte Frühling, Sommer, Herbst
und Winter, welche sich durch die scheinbare Bewegung der Sonne um
die Erde vor dem Hintergrund der Himmelskugel anbietet und die durch
jeweils zwei Äquinoktien (Tagundnachtgleichen) und Solstitien
(Sonnenwenden) festgelegt wird. Ursache der Äquinoktien und
Solstitien ist die Neigung der scheinbaren Sonnenbahn um ca. 23.5°
gegenüber dem Erd- bzw. Himmelsäquator (sog. Schiefe der Ekliptik).

Ekliptik als geozentrische Projektion von Sonnenpositionen auf der Himmelskugel
Ekliptik als geozentrische Projektion von Sonnenpositionen auf der Himmelskugel


Die Schiefe der Ekliptik dominiert die solare Einstrahlung und damit
den Energiegewinn der Erdoberfläche im Jahresverlauf und ist folglich
auch Ursache für die sich vor allem in mittleren und hohen Breiten
ausprägenden Jahreszeiten. Der astronomische oder auch kalendarische
Winter bildet den Abschnitt zwischen Wintersonnenwende und
Frühlingstagundnachtgleiche, die Sonne wandert auf der Ekliptik
nordwärts. Der Tagbogen der Sonne und damit die Tageslängen nehmen
wieder zu, die Mittagshöhe der Sonne über dem Horizont steigt und der
Einfallswinkel der Sonnenstrahlung wird größer.

In einigen alten Kulturen waren die Jahreszeiten so eingeteilt, dass
die Wintersonnenwende in der Mitte des Winters lag. Auch die
meteorologischen Jahreszeiten sind bekanntlich anders definiert. Da
beispielsweise in unseren mittleren Breiten oftmals bereits vor dem
tiefsten Stand der Sonne winterliches Wetter herrscht und es außerdem
für statistische Zwecke bequemer ist, bilden die Monate Dezember,
Januar und Februar den Winter. Der meteorologische Winter hat also
bereits am 1. Dezember begonnen.

Weil nach der Wintersonnenwende die Tage wieder länger werden, war
sie seit der Steinzeit in vielen Kulturen ein wichtiges Fest, welches
mitunter auch ein paar Tage vor bzw. nach dem Datum der tatsächlichen
Sonnenwende gefeiert wurde. Die alten Germanen feierten das Julfest,
im antiken Rom war der 25. Dezember einer der höchsten Feiertage, der
zu Ehren des Gottes der unbesiegten Sonne (Sol invictus) begangen
wurde. Auch das christliche Weihnachtsfest liegt zeitlich kurz nach
der Wintersonnenwende, was die Ankunft des göttlichen Lichts (Christi
Geburt) symbolisieren soll.



© Deutscher Wetterdienst

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