05. August 2012 | Dipl.-Met. Dorothea Paetzold
Niederschlag
Dieser Ausdruck ist in vielen Wetterberichten zu hören, denn er
gehört zum Standard-Repertoire bei uns Mitteleuropäern.
Was verbirgt sich eigentlich hinter diesem Wort?
Nun, es handelt sich natürlich um einen Sammelbegriff!
Niederschlag bedeutet nicht nur Regen, sondern auch Hagel,
Graupel, Schnee, Eiskörner, gefrierender Regen, Sprühregen und
noch diverse andere Formen!
In den Wetterberichten wird besonders dann gern das Wort
"Niederschlag" verwendet, wenn unterschiedliche Arten
gleichzeitig auftreten, z. B. "...von Norden her Niederschläge, in
tieferen Lagen als Regen, im höheren Bergland als Schnee...".
Besonders im typischen mitteleuropäischen Winter weiß aber
selbst der Fachmann oder die Fachfrau nicht genau, wo mit
welcher Niederschlagsphase zu rechnen ist. Dann wird gern der
Ausdruck "...Niederschläge, teils als Regen, teils als Schnee
oder auch gefrierender Regen..." verwendet.
Wie aber wird der Niederschlag gemessen?
Das übliche Messgerät ist der Regentopf, der an den
Regenmessstationen steht.
Er registriert die gefallene Regenmenge direkt. Bei älteren
Geräten wird der Regentopf allerdings in einen Messbecher
entleert.
Die Regenmenge wird in Millimetern angegeben. Die Niederschlagshöhe
gibt an, wie hoch flüssiger Niederschlag eine horizontale
Erdbodenfläche in einer Betrachtungszeitspanne bedecken würde, wenn
nichts von dieser Fläche abfließen, verdunsten oder versickern
könnte. Die Messgenauigkeit beträgt ein Zehntel Millimeter. 1 mm
Regen entspricht demnach einer Niederschlagsmenge von 1 Liter pro
Quadratmeter.
Fällt im Winter Schnee oder Eis in den Topf, dann muss dieser
Niederschlag erst geschmolzen werden, um die Menge zu
ermitteln. Neuere Regentöpfe sind dazu beheizbar.
Nun interessiert es beispielsweise Skiläufer herzlich wenig,
wie viel Millimeter Niederschlag gefallen ist oder auch
erwartet wird. Er will wissen, mit welcher Schneehöhe er rechnen
kann. Auch für Schneeräumdienste sind diese Aussagen wichtig.
Dafür gibt es spezielle Sensoren, die die Niederschlagsform
registrieren. Zudem wird die Schneehöhe an jenen Stationen, an
denen noch Wetterbeobachter arbeiten, mit dem Zollstock
ermittelt!
Aber derzeit sind ja vom Winter noch weit entfernt, da spielt eher
die Niederschlagsintensität die Hauptrolle. Spezielle Messgeräte
registrieren dafür die Niederschlagsdauer. Derartigen Aufzeichnungen
werden übrigens verwendet, um Abflüsse für Häuser und Straßen passend
zu dimensionieren. Um bei bevorstehenden größeren
Niederschlagsereignissen die Intensität besser abschätzen zu können,
werden beispielsweise auch bei Wetter- oder Unwetterwarnungen die zu
erwartenden Regenmengen in einer gewissen Zeiteinheit angegeben. So
können sich nicht nur die Bürger, sondern auch z. B. die Feuerwehren
oder das Technische Hilfswerk bereits im Vorfeld auf eventuelle
Einsätze vorbereiten.
© Deutscher Wetterdienst
Bild: DWD
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