Zur Stunde hat ein erster Ausläufer WALTERs den Westen und die Landesmitte erreicht, dabei kommt es vor allem im Südwesten, genauer vom Schwarzwald bis zur Schwäbischen Alb, zu teils kräftigen Schauern und Gewittern mit lokalem Unwetterpotential.
Dem schließen sich fast nahtlos weitere Gewitter über dem Westen an, die auch hier lokal und eng begrenzt durch heftigen Starkregen unwetterartig ausfallen können. Dies ist aber nur ein kleiner Vorgeschmack auf die kommende Nacht, in der es etwas gröber zur Sache geht:


Von Westen nähert sich die Kaltfront von WALTER der Bundesrepublik an, gleichzeitig wird jedoch noch direkt auf der Vorderseite der Front eine warme und überaus feuchte Luftmasse in den Westen und Südwesten geführt. Diese gerät unter den Einfluss von dynamischen Hebungsprozessen, außerdem soll sich nach dem Willen der Wettermodelle über Nordfrankreich ein kleines aber gut ausgeprägtes Bodentief entwickeln. Diese Vorgänge führen in der Folge dazu, dass die feuchte Luftmasse großflächig gehoben wird und sich daher kräftige Niederschläge mit schauerartigen bzw. gewittrigen (in Fachkreisen konvektiven) Verstärkungen ausbilden.
Zusammen mit dem Bodentief greift dieses Starkregengebiet in der zweiten Nachthälfte von Frankreich zunächst auf das Saarland und Rheinland-Pfalz über, bevor er ohne wesentliche Intensitätsänderung langsam in den Westen nach NRW zieht und am Mittag, dann unter Abschwächungstendenzen, die Niederlande erreicht.
Naturgemäß bestehen noch gewisse Unterschiede in den Wettermodellen, weshalb zunächst erstmal eine großflächige Vorabinformation ausgegeben wurde, um die Region mit dem größten Gefahrenpotential zu kennzeichnen und die entsprechenden (Un-)Wetterwarnungen dann passend und zeitgerecht ausgeben zu können.


Beim Blick auf die Wettermodelle ist zu erkennen, dass alle Modelle den Schwerpunkt ausgehend von Rheinland-Pfalz/Saarland bis in den Süden und Westen NRWs sehen. Die exakten Hotspots können durch die noch unklare Lage der gewittrigen Verstärkungen variieren, jedoch zeichnet sich insbesondere der Süden NRWs ab, in dem durchaus lokal bis 100 l/m² an Niederschlag fallen könnte. Deutlich wird aber auch, dass beispielsweise AROME ein östlicheres Ausgreifen der intensivsten Regenfälle sieht im Vergleich zu ICON-D2 und UK10.
Dennoch ist festzuhalten, dass im Westen bis morgen Mittag großflächig zwischen 25 und 50 l/m² Regen fällt, lokal deutlich mehr. Daher kann es vereinzelt zu Hochwasser an kleinen und mittleren Flüssen sowie vollgelaufenen Kellern und Erdrutschen kommen.
Danach kehrt wieder etwas Ruhe ein, bevor möglicherweise ab Mittwoch neuer kräftiger Regen für Deutschland ansteht, dieses Mal für den Süden und den Osten.