Im Mai wurde die kurze Hose witterungsbedingt noch häufig unter Verschluss gehalten. Pünktlich zum morgigen Start des meteorologischen Sommers (1. Juni) ist allerdings zu erwarten, dass sie wieder häufiger zu sehen sein wird.
Bevor wir uns im heutigen Thema des Tages aber dem bevorstehenden Sommerwetter widmen, vielleicht noch ein paar Gedanken rund um das kurze Beinkleid. Nicht selten scheiden sich an diesem Thema die Geister. Vor allem, wenn man den weiblichen Teil der Bevölkerung fragt, so wird bei der Kombination "Mann" und "kurze Hose" schon hin und wieder mal die Nase gerümpft.
Hauptursache dafür ist wahrscheinlich die Kombination der kurzen Hose mit anderen modischen Accessoires wie Sandalen auf weißen Tennissocken. Dabei findet man bei der Suche in Google allerhand nützliche Ratgeber, wie die kurze Hose bei passendem Anlass auch positive Resonanz finden kann.
Bleibt die Frage des Anlasses. In der Freizeit ist es natürlich ohne jede Frage kein Problem ein nur kurzes Stück Stoff zu tragen. Auf der Arbeit können hingegen ab und an auch Probleme aufkommen. Natürlich gibt es Berufszweige, bei denen kurze Hosen tabu sind. Arbeitet man aber in einem Arbeitsfeld ohne Öffentlichkeitswirksamkeit, dann kann ihr tragen nicht einfach verboten werden. Es gibt ja auch tatsächlich schicke und modische kurze Hosen. Selbst Hugo Boss hat - zugegebener Maßen in einem recht hohen Preissegment - ganze 80 Modelle in der Auswahl.
Neben der Tatsache, dass schon aus Gründen der Gleichberechtigung ein Verbot schwer durchzusetzen ist - schließlich gibt es ja auch kein Rock- oder Kleidverbot bei Frauen - spricht auch noch einen weiteren Aspekt dagegen. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin empfiehlt nämlich an heißen Sommertagen die Bekleidung anzupassen. Auf der entsprechenden Homepage heißt es zur Kleiderwahl bei Hitze: "Helle, luftdurchlässige, lockere und schweißaufnehmende Kleidung um Wärmestau zu vermeiden, leichtes Schuhwerk, "Krawattenzwang" aussetzen".
Kommen wir aber nun auch endlich einmal zur Meteorologie. Wie bereits beschrieben startet der Sommer am morgigen Samstag punktgenau durch, zumindest in großen Teilen des Landes. Einzig im Nordosten gibt es anfangs noch dichtere Wolkenfelder, ehe auch dort zum Nachmittag die Sonne die Oberhand gewinnt.
Verantwortlich für die bevorstehende Großwetterlage ist Hoch PIA, die für Wolkenauflösung und das freundliche Wetter sorgt. Hinzu kommt, dass die Strömung auf südwestliche Richtungen dreht. Damit werden warme Luftmassen aus Spanien und Frankreich zu uns transportiert.
Spätestens zum Sonntag dürfte auch die letzte lange Hose ins Schwitzen kommen. Dann nämlich werden über der breiten Mitte und im Südwesten des Landes die ersten Hitzetage 2019 erwartet - in der Spitze bis 32 Grad.
Während das Wochenende noch weitgehend störungsfrei verläuft, steigt zur neuen Woche das Gewitter- und Unwetterpotential deutlich an. So rücken uns die westeuropäischen Tiefdruckgebiete auf die Pelle. In der feuchtwarmen Luftmasse sind dann von Montag bis Mittwoch zum Teil kräftige Gewitter zu erwarten. Neben Starkregen stehen dann vor allem auch größerer Hagel und Sturm ins Haus.
Auch wenn die Höchstwerte damit einen kleinen Dämpfer erhalten, scheint sich der Sommer im weiteren Verlauf in Deutschland einzunisten. Versehen mit noch vorhandenen Unsicherheiten stehen die Zeichen für Fans der kurzen Hose gut, dass es nicht nur ein Intermezzo, sondern eine nachhaltige Umstellung der Großwetterlage gibt. Damit ist also der Startschuss für die "Kurze-Hosen-Tage" gefallen und es bleibt nun jedem selbst überlassen, ob er sich stilsicher mit dem kurzen Beinkleid zeigt. Es gibt übrigens auch den "Ohne-Hosen-Tag", aber das ist wieder eine ganz andere Geschichte...