09. März 2011 |
Die Windmessung
In den nächsten Tagen spielt der Wind wieder eine bedeutende
Rolle.
Aber wie wird er eigentlich gemessen?
Auf freien Flächen, besonders an Flugplätzen und dort, wo
Drachenflieger Start- oder Landeplätze haben, sieht man sie:
die Windsäcke. Traditionell sind sie in 3 rote und 2 weiße
Ringe unterteilt. So kann man auf einen Blick die
Windgeschwindigkeit erkennen. 1 Ring entspricht etwa einer
Windstärke. Flattert der Sack waagerecht im Wind, herrscht
mindestens Windstärke 5 vor, bei Windstärke 2 knickt er bereits
nach dem ersten weißen Ring ab. Gleichzeitig kann ein
geschultes Auge an der Ausrichtung des Sacks auch die
Windrichtung abschätzen. Die Angaben der Windstärke richten
sich nach der Beaufort- Skala. Beaufort 9 bzw. Windstärke 9
steht beispielsweise für Sturm.
Für viele Bereiche reichen diese ungefähren Angaben aus.
Genaue Daten hingegen bekommt man jedoch nur durch Anemometer.
Im Deutschen Wetterdienst wird ein Schalenkreuzanemometer
eingesetzt. Das besteht aus einem Stern von Hohlschalen, die
einem Eiskugellöffel ähneln. Streicht der Wind durch diese
Schalen, setzen sich der Stern in Rotation. Durch die
Rotationsgeschwindigkeit wird die Windgeschwindigkeit bestimmt.
Derzeit sind übrigens 3 Maßeinheiten für die
Windgeschwindigkeit gebräuchlich:
"Meter pro Sekunde" und "Kilometer pro Stunde" sind landläufig
bekannt. In der Seefahrt und in der Luftfahrt verwendet man
den Begriff "Knoten". Der bedeutet "Seemeile oder nautische
Meile pro Stunde".
Wer die Zusammenhänge der einzelnen Windgeschwindigkeiten genau
wissen möchte, kann auf dwd.de ->Wetterlexikon->Beaufort-Skala
nachschauen.
Am Anemometer ist eine Windfahne aufgesetzt, aus der sich auch
die Windrichtung bestimmen lässt. Die Windrichtung ist die
Richtung, aus der der Wind weht. Die Richtungsangabe bezieht
sich auf die Windrose, die auf der angegebenen Abbildung ebenso
zu sehen ist. Südwind weht demnach aus 180 Grad, Ostwind aus 90
Grad.
Die Windmessung erfolgt zumeist in 10 Meter Höhe. Würde man -
ähnlich wie die Temperatur- in 2 Meter Höhe messen, könnte der
Wind zu stark von lokalen Effekten beeinflusst sein. Bedenken
wir doch den Wind, den wir als Fußgänger oft in
Häuserschluchten spüren!
Dipl.-Met. Dorotea Paetzold
Deutscher Wetterdienst
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