Es ist Sommer und in einigen Bundesländern haben bereits die Sommerferien begonnen. Ein Familienausflug mit dem Fahrrad ist zu dieser Jahreszeit eine gute Idee. Sei es zu einem Badesee, in dem sich die kleinen und erwachsen gewordenen „Kinder“ nach den sportlichen Strapazen erfrischen können oder zu einem Biergarten, wo Sie nach einer ausgiebigen Radtour Ihren Durst mit Kaltgetränken löschen können. Bevor sich Oma, Opa, Kind und Kegel auf ihre Drahtesel schwingen, sollten Sie nicht nur das Ziel und die schönste Route dorthin planen, sondern auch die Wettervorhersage im Blick haben. Hat man sich bei der Organisation des Ausflugs über das Wetter nämlich zu wenig Gedanken gemacht, kann dies den Spaß an der Radtour schnell vermiesen. Passionierte Rennradfahrer wissen sicherlich, dass es hierbei nicht ausreicht, nur das angezeigte Wettersymbol auf der Wetter-App für den Zielort anzusehen. Daher liefern wir heute wertvolle Tipps, die dabei helfen, dass die Radtour nicht zur Tortur, sondern zu einem tollen Erlebnis wird.
Es liegt auf der Hand, dass der Ablauf des Wetters über den Tag hinweg eine entscheidende Rolle spielt. Strahlt am Vormittag der Himmel noch azurblau, muss das noch lange nicht heißen, dass am Nachmittag die Sonne immer noch scheinen wird. Informieren Sie sich darüber, ob und wie sich das Wetter über den Tag ändert. Wahrscheinlich haben die wenigsten unter Ihnen Freude daran, in ein aufziehendes Regengebiet zu fahren und pitschnass am Ziel an-zukommen. Werden sogar Gewitter am Nachmittag prognostiziert, sollten Sie von einer größeren Radtour lieber absehen. Hagel- und Blitzschlag oder Sturmböen können im Freien eine große Gefahr darstellen und oft ziehen Gewitter so schnell auf, dass man nicht mehr rechtzeitig Schutz aufsuchen kann. Wird hingegen für den ganzen Tag strahlender Sonnenschein vorhergesagt, sollten sie Sonnencreme nicht vergessen. Kommen Sie mit krebsroter Haut im Biergarten an, ist dies nicht nur optisch wenig ansprechend, sondern vor allem sehr schädlich für die betroffenen Hautzellen.
Auch die vorhergesagte Lufttemperatur sollte beachtet werden. Werden heiße Temperaturen für den Nachmittag und Abend angekündigt, sollten Sie sich genau überlegen, ob der Tag für eine größere Radtour geeignet ist oder ob Sie Ihren Ausflug nicht auf einen anderen Tag verschieben. Möchten Sie dennoch nicht auf die Radtour verzichten, empfehlen wir Ihnen, frühzeitig aufzubrechen, ausreichend Getränke mitzunehmen und es bei der Geschwindigkeit und geplanten Fahrtdistanz nicht zu übertreiben. Als grobe Faustregel bieten sich für eine Radtour Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad an, wobei das Wohlbefinden jedes Einzelnen sehr unterschiedlich sein kann.
Zusätzlich ist die Luftfeuchtigkeit ein wichtiger Aspekt beim Spaßfaktor einer Radtour. Ist die Luftmasse sehr feucht, fühlt sich die gleiche Temperatur deutlich unangenehmer an als bei trockener Luft. Bei „Schwüle“ sind sportliche Aktivitäten nicht jedermanns Sache und können für ältere und wärmeempfindliche Personen belastend für den Kreislauf sein. Ein guter Anhaltspunkt ist der sogenannte Taupunkt. Ab einem Taupunkt von etwa 16 Grad wird die Luft von den meisten Leuten als schwül, bei über 18 Grad sogar als drückend schwül, empfunden und selbst bei leichten Bewegungen fließt dann der Schweiß in Strömen. Auch bei Taupunkten zwischen 13 und 15 Grad fangen manche Menschen schon an zu schwitzen. Liegt der Taupunkt hingegen unter 12 Grad, wird die Luft als trocken empfunden und einer Radtour steht nichts im Wege. Sofern im Laufe des Tages kein Luftmassenwechsel stattfindet, ändert sich der Taupunkt über den Tag übrigens nur wenig, sodass dieser am Morgen ein guter Bezugspunkt ist.
Neben dem Wetter ist der Wind der wichtigste Faktor bei einer Radtour, wird bei der Planung aber oft vernachlässigt. Wer häufig Rad fährt, weiß sicherlich, dass lästiger Gegenwind mitunter der Endgegner sein kann. Schauen Sie sich bei der Vorhersage zunächst die Windrichtung an. Bei einer „one-way“-Tour empfiehlt es sich, einen Tag zu wählen, an dem Sie den Wind auf dem größten Teil der Strecke im Rücken haben. Der Wind gibt Ihnen dann einen zusätzlichen Schub, wodurch Sie schneller und mit weniger Kraftaufwand ans Ziel kommen. Bei einem Rundkurs ist es ratsam, mit Gegenwind zu starten, damit Sie zum Ende hin bei schwindenden Kräften vom Rückenwind profitieren. Beachten Sie aber, dass sich die Windrichtung im Tagesverlauf ändern kann, damit nicht auf dem Hin- und Rückweg Gegenwind das Radfahren zur Qual macht. Auch die Windstärke ist von Bedeutung. Bei Windstille oder nur einem leichten Windhauch (im Mittel 0 bis 1 Beaufort) stehen Ihnen sämtliche Freiheiten bei der Routenplanung zur Verfügung. Spätestens ab einer Windstärke von 2-3 Bft (Mittelwind ab etwa 10 km/h) entscheidet eine clevere Routenführung über den Spaß bei der Radtour.
Zusammengefasst kann man also festhalten: Wird für den Tag trockenes Wetter bei Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad vorhergesagt, ist die Luft ist nicht schwül und haben Sie auch die Windrichtung berücksichtigt, dann kann wettertechnisch nichts mehr schief gehen. In diesem Sinne – ab aufs Velo und nix wie los! Der Spaß am Radfahren sollte garantiert sein. Und falls nicht, kann es zumindest nicht am Wetter gelegen haben.