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31. August 2018 | MSc.-Met. Thore Hansen

Landregen - für viele geht das Warten weiter

Landregen - für viele geht das Warten weiter

Datum 31.08.2018

Das Thema Trockenheit verliert nicht an Präsenz. Niederschläge sind weiter Mangelware oder treffen Regionen, die gar nicht besonders von Trockenheit betroffen sind. Vor allem im Norden und Westen sorgt Hochdruckeinfluss wahrscheinlich für spätsommerliches Wetter.

"Amtliche Warnung vor Dauerregen" - so einige würden sich dieser Tage und Wochen sicherlich über solch eine Warnung freuen. Doch Dauerregen, umgangssprachlich auch als "Landregen" bezeichnet, ist für große Teile Deutschlands weiterhin nicht im Programm. Anders sieht dies am Alpenrand, dem angrenzenden Vorland sowie am Bodensee aus. Dort gilt aktuell (Freitag, 31.08.2018 vormittags) eine solche markante Warnung (kein Unwetter, siehe Warnkriterien https://www.dwd.de/DE/wetter/warnungen_aktuell/kriterien/warnkriterien.html). Bis in die Nacht zum Sonntag werden dort 40 bis 60 Liter Regen pro Quadratmeter (l/m²) fallen, in den typischen Staulagen regnet es noch etwas ergiebiger.


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Damit sind zum wiederholten Mal der äußerste Süden und Südosten Bayerns von nennenswerten und vor allem großflächigen Niederschlägen betroffen. Dieses Muster der Niederschlagsverteilung ist alles andere als neu und spiegelt sich sehr deutlich in der Wasserbilanz des meteorologischen Sommers wider, der am heutigen Tag zu Ende geht (https://www.dwd.de/DE/leistungen/wasserbilanzq/wasserbilanzq.html). Die klimatische Wasserbilanz ist die Differenz aus der Niederschlagssumme und der Summe der möglichen Verdunstung über Gras. Fast überall in Deutschland gibt es ein ausgeprägtes Minus in der Wasserbilanz. Doch nicht nur der Sommer, auch der Frühling war schon sehr trocken. Nur das "gallische Dorf" namens Alpenrand wehrt sich erfolgreich gegen die Dürre. Als einzige Region in Deutschland war dort die Wasserbilanz in den vergangenen drei Monaten positiv.

Doch all das Zahlenwerk ist gar nicht nötig um sich der Trockenheit bewusst zu werden. Ein Blick in Gärten und Wälder oder auf Wiesen und Felder genügt und man sieht die außergewöhnliche Trockenphase in der wir uns seit dem Frühling befinden.

Ein Ende dieser trockenen und gleichzeitig überdurchschnittlich sonnigen sowie warmen Witterung ist weiterhin nicht in Sicht. In der kommenden Woche setzt sich zum wiederholten Male hoher Luftdruck als Dirigent im Konzert der Druckgebilde durch. Zwar sorgen, nachdem der Dauerregen im Süden und Südosten Deutschlands am Sonntag zögerlich abklingt, kleinräumige Tiefdruckgebiete für Misstöne, Entspannung in Sachen Trockenheit bringen die Schauer und Gewitter aber bestenfalls lokal. Vor allem im Norden und Westen Deutschlands wird sich das Niederschlagsdefizit in den kommenden sieben Tagen (soweit kann man einigermaßen verlässlich in die Zukunft schauen) wahrscheinlich weiter ausweiten. Damit bleiben auch die Pegelstände in Seen und Flüssen weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau.



© Deutscher Wetterdienst

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