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28. März 2016 | Dipl.-Met. Christoph Hartmann

Die DACH-Tagung Teil 2

Die DACH-Tagung Teil 2

Datum 28.03.2016

Nach dem am Freitag beschriebenen Ablauf kommen wir heute zu den inhaltlichen Themen der DACH-Tagung.

Nachdem wir am Freitag den Verlauf der DACH-Tagung beschrieben haben, kommen wir heute zu den fachlichen Inhalten. Bei der Tagung gab es zwölf Fachthemen, die im nachfolgenden kurz angerissen werden. Die erwähnten Vortragsbeispiele sind nach subjektiven Kriterien ausgewählt, alleine die Kurzfassungen der gut 300 Vorträge und Poster umfassen 115 eng bedruckte Seiten. Über einige Übersichtsvorträge werden Sie detaillierter in den nächsten Wochen im Thema des Tages informiert werden.

Eins der Themen auf der DACH2016 war die Polarmeteorologie
Eins der Themen auf der DACH2016 war die Polarmeteorologie

Die Themen der Fachsitzungen lauteten:

1. Dynamik der Atmosphäre Hier wird z.B. über Entstehen und Auflösung von Hochs und Tiefs und Ihre Folgen (Hitzeperioden, Hochwasser) gesprochen.

2. Turbulenz und Atmosphärische Grenzschicht Die Grenzschicht ist der Bereich der Atmosphäre, in dem sich die Reibung an der Erdoberfläche bemerkbar macht. Bedeutend zum Beispiel für die Windkraft, wenn die Grenzlinie mit großen Sprüngen der Windgeschwindigkeit in Nabenhöhe der Windräder verläuft und die dadurch auftretenden Kräfte auf die Flügel sich ständig in hohem Maße ändern (unterer Halbkreis windstill, oberer windig) und dadurch der Verschleiß der Windkraftanlage beschleunigt wird.

3. Mittlere und obere Atmosphäre Hier gab es die meisten Beiträge zum Transport von Spurengasen und Schwerewellen, deren Resultat der aufmerksame Beobachter in den Föhnwolken erkennen kann.

4. Strahlung Wolken und Niederschlag: Ein großes Problem ist die Genauigkeit der Niederschlagsmessung in der Fläche, denn von einer unter Umständen sehr ungenauen Punktmessung kann man beim Niederschlag nicht auf die Fläche interpolieren. Man versucht nun diese Probleme mit Hilfe von Radargeräten anzugehen und zusätzlich mit Hilfe von alten Radardaten eine bessere Niederschlagsklimatologie zu erstellen. Auch die Störung von Ein- und Ausstrahlung durch Wolken, insbesondere durch Schleierwolken, ist noch eine große Unbekannte in der Klimaforschung.

5. Numerische Wettervorhersage Wettervorhersagemodelle unterliegen einer ständigen Veränderung. Dort sind u.a. die Ausgangswerte für die Vorhersage noch verbesserungswürdig. Zudem sollen allmählich Wetter- und Klimavorhersagemodelle zusammengeführt werden.

6. Mess- und Beobachtungsmethoden - in-situ und remote Hier wird über Messgeräte in situ, also vor Ort und Messungen durch Fernerkundung (z.B. Radar, Satellit) gesprochen. Ein neuer Ansatz ist das Crowdsourcing, bei der die Messergebnisse von privaten, per WLAN mit dem Internet verbundener Wetterstationen zur Verbreiterung der Datenbasis in der Stadtklimatologie eingesetzt werden sollen.

7. Klimavariabilität Noch immer ist es strittig, wie stark der Einfluss des Menschen auf die Klimaänderung ist. Eine Methode dies zu verstehen ist es, die Klimaänderungen der Vergangenheit und deren Ursachen zu untersuchen.

8. Wetter- und klimainduzierte Risiken Da geht es beispielsweise um Änderung der Bedingungen für die regenerativen Energien im Zeichen des Klimawandels. Auch die Häufigkeit von Unwettern und deren voraussichtliche Zu- oder Abnahme wurden in dieser Fachsitzung diskutiert.

9. Biometeorologie: Agrar-, Forst und Humanbiometeorologie Hier geht es schwerpunktmäßig um die Anpassung an die Klimaänderung, insbesondere den Hitzestress.

10. Umweltmeteorologie In dieser Fachsitzung ist die städtische Wärmeinsel, also die höheren Temperaturen in Städten im Vergleich zum Umland das Hauptthema. Wie kann man die reduzieren, wie kann man sich dem anpassen.

11. Ozeanografie und Maritime Meteorologie Hier macht man sich z.B. Gedanken über die zukünftige Häufigkeit von Sturmfluten. Auch die Datenergänzung über dem datenarmen Ozeanen mittels alter Schiffstagebücher war eines der Themen.

12. Polarmeteorologie Die Vorträge handeln von der Grenzschicht unter arktischen Bedingungen und die Änderung der Eisverhältnisse durch den Klimawandel.*



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