08:16 MESZ | 19.05.2025 Profi-Wetter| Mobile Seite| Kontakt| Impressum| Datenschutz
Facebook Twitter
14. Februar 2013 | Dipl.-Met. Helmut Malewski

Ein Wink von oben?

In den Medien war im Laufe der Woche immer wieder ein sehr
beeindruckendes Bild zu sehen, das einen Blitzeinschlag in die Kuppel
des Petersdoms zeigt. Aufgenommen wurde dies angeblich kurz nachdem
Papst Benedikt XVI. seinen Rücktritt erklärt hatte.

Berechtigterweise stellt sich die Frage, ob eine solche Aufnahme real
ist, oder ob man vielleicht doch mit technischen Hilfsmitteln
nachgeholfen hat? Im Zeitalter von Bildbearbeitungsprogrammen ist
dies ja kein Problem, da selbst Modells schon vor der Fastenzeit mit
einer Idealfigur dargestellt werden können.

Ein Blick auf die Wetterkarten zeigt, dass am Montag Spätnachmittag
eine Gewitterfront über Rom nach Südosten abzog. Im Bereich der Stadt
wurde eine Vielzahl an Gewitterblitzen geortet. Damit ist die
Wahrscheinlichkeit auch sehr groß, dass ein solcher Blitz in den
Petersdom eingeschlagen hat, zumal es sich um ein exponiertes Gebäude
handelt, das bei Blitzeinschlägen oft betroffen ist. Gegen 18.00 Uhr
Ortszeit muss das passiert sein. Im Anhang einmal die Blitzsituation
für diesen Zeitpunkt in der Umgebung von Rom.

Zum Vergrößern bitte klicken
Zum Vergrößern bitte klicken


Für die Jahreszeit sind solche Gewitter übrigens nichts
Außergewöhnliches. Kaltluft in der Höhe und warme und feuchte
Luftmassen vom Meer sind immer ein Garant für die Entstehung von
Gewittern.

Zeitpunkt der Aufnahme, Lichtverhältnisse und auch die Blitzortung
zeigen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit, dass der Fotograph
offensichtlich genau zum richtigen Zeitpunkt auf den Auslöser
gedrückt hatte.

Ob es sich bei dem Foto jetzt um einen Glückstreffer des Fotografen
handelt, oder vielleicht doch um einen göttlichen Wink, das mag jeder
für sich selbst entscheiden.



© Deutscher Wetterdienst

Bild: DWD