17. März 2012 | Dipl.-Met. Thomas Ruppert
Wirbelstürme an Australiens Küsten
Im tropischen Norden Australiens neigt sich der Sommer - und damit
die durch den Nordwestmonsun geprägte feuchte Jahreszeit - ihrem Ende
entgegen. Dennoch ist die jahreszeittypische Sturmsaison noch in
vollem Gange.
So entstand bereits Anfang der vergangenen Woche im Seegebiet des
Nordaustralischen Beckens, begünstigt durch die hohen
Wassertemperaturen, aus einer zunächst flachen tropischen Depression
der Zyklon LUA. Ein weiteres, schwächeres tropisches Sturmtief
bildete sich über dem Golf von Carpentaria.
LUA zog zunächst nordwestwärts, bog aber nach zwei Tagen rechts ab
und bewegte sich unter Verstärkung mit einer Marschgeschwindigkeit
von knapp 25 km/h auf die australische Küste zu. Seine Landung
erfolgt in diesen Stunden am Eighty Mile Beach, einem Küstenstreifen
zwischen Port Hedland und Broome.
Zyklon LUA wurde vom australischen Tropical Cyclone Warning Centre in
Perth in die Kategorie 4 eingeordnet, über Land wird er jedoch an
Kraft verlieren. Sein Kerndruck betrug minimal 932 hPa, die stärksten
Böen wurden mit 230 km/h geschätzt. Auf dem Festland rechnet man bis
Sonntag noch mit Böen von knapp 100 km/h.
Nachfolgend eine Karte der Meeresoberflächentemperatur [°C], der Isobaren des
Bodendruckfeldes [hPa] sowie der mittleren Windstärke [Bft], vom
16.03.2012, 19:00 UTC, unterlegt mit einem infraroten Satellitenbild
(10,8 µm):
Markant sind die hoch reichenden und an ihrer Oberseite entsprechend
kalten Wolkenmassive der beiden Wirbelstürme.
© Deutscher Wetterdienst
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