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17. April 2025 | Dipl. Met. Jacqueline Kernn

Niederschlagsbilanz

Niederschlagsbilanz

Datum 17.04.2025

Die Hobbygärtner wissen es: Es ist zu trocken. Im April ist kaum Regen gefallen, in vielen Regionen ist es zu trocken. Das lange Osterwochenende verspricht etwas Linderung, aber die Prognose ist schwierig.

Bereits in den vergangenen Tagen haben wir über den Wetterwechsel und das Wetter am Osterwochenende berichtet. Dabei gab es auch immer wieder gute Aussichten für die langsam austrocknenden Oberböden. Allerdings sprang und springt die Vorhersage. Regional wird es aber wohl nass. Wobei auch Starkregen, also relativ viel Regen in kurzer Zeit, wahrscheinlich ist. Das tut dem trockenen Boden nicht gut, denn er kann nur bedingt Regen aufnehmen. Wenn es viel Nass in kurzer Zeit gibt, fließt das meiste oberflächlich ab und trägt nur wenig zur Durchfeuchtung bei.

Seit Monatsbeginn fiel vor allem im Westen und Nordwesten Deutschlands Regen. Dabei gibt es kleinere Regionen, in denen in 17 Tagen immerhin rund 30 l/qm zusammenkamen. Östlich des Rheins nehmen die Niederschlagsmengen rasch und deutlich ab. Teilweise fiel nichts.


Aus Radarmessungen ermittelter gefallener Niederschlag vom 01.04.2025 bis 17.04.2025 (Quelle DWD - Deutscher Wetterdienst)
Aus Radarmessungen ermittelter gefallener Niederschlag vom 01.04.2025 bis 17.04.2025 (Quelle DWD - Deutscher Wetterdienst)



Wenn man die gefallene Niederschlagsmenge in Relation zur durchschnittlichen Monatsmenge für April (aus den Jahren 1991 bis 2020) setzt, dann fallen einem die trockenen Regionen in der Osthälfte Deutschlands sofort auf.


Prozentualer Anteil bisheriger Niederschlagsmenge im April an durchschnittlicher Gesamtmonatsmenge (Quelle DWD - Deutscher Wetterdienst)
Prozentualer Anteil bisheriger Niederschlagsmenge im April an durchschnittlicher Gesamtmonatsmenge (Quelle DWD - Deutscher Wetterdienst)



Grund für die lange Trockenheit waren ausgeprägte Hochdrucklagen, die zumeist trockene Festlandsluft aus Osten zu uns geführt haben. Erst mit der Annäherung von Tiefdruckgebieten am letzten Wochenende wurde die Luft allmählich feuchter und Schauer sorgten lokal für Entspannung.

Bis zum vergangenen Samstag sah die Niederschlagsverteilung im April folgendermaßen aus:


Aus Radarmessungen ermittelter gefallener Niederschlag vom 01.04.2025 bis 12.04.2025 (Quelle DWD - Deutscher Wetterdienst)
Aus Radarmessungen ermittelter gefallener Niederschlag vom 01.04.2025 bis 12.04.2025 (Quelle DWD - Deutscher Wetterdienst)



Für die kommenden Ostertage ist nun mit anhaltendem Tiefdruckeinfluss etwas Entspannung in Sachen Trockenheit in Sicht. Allerdings bestimmt nicht ein Tiefdrucksystem unser Wetter, sondern mehrere. Und darin liegt dann auch das Problem. Die Interaktion der einzelnen, meist kleinen Systeme lässt sich schwer vorhersagen. Entsprechend springt die Niederschlagsprognose. Eine Region, die im Vorlauf des Modells noch mit 20 Liter Regen pro Quadratmeter bedacht wurde, ist im nächsten Lauf unter Umständen komplett trocken.

Nach aktuellen Modellen soll vor allem im Westen Regen fallen. Bis Dienstagmorgen sind dort akkumuliert verbreitet 20 bis 30 l/qm möglich. Nach Osten und Südosten hin fallen die Mengen deutlich geringer aus. Teilweise werden nur gut 5 l/qm prognostiziert.


Modellvergleich der Niederschlagsvorhersage (akkumulierte Mengen) bis Dienstagmorgen, 22.04.2025 (Quelle DWD - Deutscher Wetterdienst)
Modellvergleich der Niederschlagsvorhersage (akkumulierte Mengen) bis Dienstagmorgen, 22.04.2025 (Quelle DWD - Deutscher Wetterdienst)



Es wird also insgesamt über die Osterfeiertage feuchter in Deutschland. Da die meisten Niederschläge aber konvektiver Art sein werden, wird es wohl nicht jeden treffen. Auch am Dienstagmorgen wird es einzelne Orte in Deutschland geben, die keinen oder nur sehr wenig Niederschlag gesehen haben werden.



© Deutscher Wetterdienst

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