30. September 2013 | Dipl.-Met. Simon Trippler
Tag der Deutschen Einheit
Nach längerer Abstinenz dürfen sich die meisten Arbeitnehmer (und sicherlich auch viele -geber) in Deutschland mal wieder über einen Feiertag freuen.
Schließlich liegt der letzte Feiertag mit Fronleichnam am 30. Mai dieses Jahres am heutigen Montag auch schon wieder 123 Tage zurück (außer für die Bayern und Saarländer, die vor 46 Tagen am 15. August mit Mariä Himmelfahrt einen offiziellen Feiertag hatten). So richtet sich der Blick nun auf den in 3 Tagen zu feiernden Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober. Dieser Donnerstag ist mit dem Freitag als möglichem Brückentag zudem auch gut für ein verlängertes Wochenende geeignet. Stellt sich die Frage, ob unser Altweibersommer-Hoch "Karin" bis dahin durchhält und uns weiterhin gutes Ausflugswetter garantiert?
Nun, auf den ersten Blick sieht es gut aus für den Feiertag. Viel
Sonnenschein mit wenigen Wolken suggerieren uns die Wetterkarten für
Deutschland und Regen- oder Schauersymbole fehlen gänzlich (siehe
dazu die Wetterkarte für Donnerstag, den 3. Oktober). Das
zeigen uns alle zur Verfügung stehenden Wettermodelle. Sie liefern
aber auch ein einheitliches Bild (passenderweise zum
Einheitsfeiertag) mit einer Bewölkungszunahme im Westen und
Südwesten, die vor allem zum Nachmittag greift. "Betroffen" sein
werden davon im Wesentlichen das westliche Nordrhein-Westfalen,
Rheinland-Pfalz, das Saarland und große Teile Baden-Württembergs.
Aller Voraussicht nach sind die Wolken aber zunächst nicht so dicht,
sodass der "schöne" Wettercharakter noch überwiegt.
Bei den Temperaturen bietet sich am Feiertag ein ähnliches Bild wie
schon in den letzten Tagen. Hoch "Karin" hatte sich nämlich so über
Skandinavien platziert, dass die Luftmassen zunächst mit einer
nördlichen oder nordöstlichen Strömung aus Skandinavien oder
Nordrussland zu uns gelangten. Mittlerweile hat durch die Ausdehnung
des Hochs bis nach Mitteleuropa die Strömung auf Südost gedreht.
Damit kommt die Luft aus dem mittleren Teilen Russland zu uns. Allen
Ursprungsgebieten ist gemeinsam, dass die Luft dort nicht übermäßig
warm ist. Bis Donnerstag ändert sich daran wenig, wobei "Karin" dann
voraussichtlich über dem Baltikum liegt und somit die südöstliche
Strömung über Deutschland noch aufrechterhält.
Konsequenz der Sache ist, dass wir uns weiterhin mit nur 11 Grad im
Nordosten bis maximal 20 Grad im Südwesten begnügen müssen. Es gab
schon Jahre und Wetterlagen, in denen vielerorts die 20 oder sogar
die 25 Grad (etwa 2011) an einem 3. Oktober locker überschritten
wurden. Absoluter Spitzenwert für diesen Tag sind die 30,8 Grad, die
1985 in Freiburg (Baden-Württemberg) gemessen wurden. In den
Frühstunden am Donnerstag muss man sich dagegen ganz schön warm
anziehen, Tiefstwerte von 8 bis -1 Grad sind auf jeden Fall
"Jacken-tauglich". Etwas wärmer bleibt es lediglich an der Nordsee.
Schlägt unser Altweibersommer-Hoch "Karin" denn dann auch eine
"Brücke" mit "schönem" Wetter bis zum Wochenende? Kurze Antwort:
Nein! "Karin" zieht bis zum Wochenende nach Südosteuropa weiter und
verliert weitgehend den Einfluss auf unser Wetter. Das, was sich mit
den aufkommenden Wolken am Feiertag andeutet, setzt sich mit
zunehmenden Bewölkungsanteilen und allmählich aufkommendem Regen und
Schauern oder sogar einzelnen Gewittern bis zum Wochenende bei uns
fort. So regnet es am Freitag zunächst in der Westhälfte, am Samstag
und Sonntag dann überall zumindest zeitweise in Deutschland. Auch in
dieser Hinsicht sind sich die Modelle ziemlich "einig".
Immerhin zeigen die Temperaturen bis zum Wochenende keinen
Abwärtstrend, 12 bis 21 Grad sind von Freitag bis Sonntag als
Höchstwerte zu erwarten. Die Nächte bleiben dann wieder frostfrei,
weil es unter den Wolken nicht mehr so stark abkühlt. Auf winterliche
Wettererscheinungen können die meisten von uns aber sicherlich noch
ganz gut verzichten...
© Deutscher Wetterdienst
Bild: DWD
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