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20. Juli 2013 | Dipl.-Met. Dorothea Paetzold

Wärmebelastung

Bei den derzeitigen Temperaturen ist sie wieder ein Thema: die Wärmebelastung. Bereits in diesen Tagen gehen die Meinungen über das persönliche Wohlempfinden auseinander. Für viele Menschen gehören 30 Grad einfach zum "richtigen" Sommergefühl, andere hingegen stöhnen bereits, sobald die Thermometer mehrere Tage hintereinander Werte über 25 Grad anzeigen.

In den nächsten Tagen ist mit einer steigenden Wärmebelastung zu rechnen
In den nächsten Tagen ist mit einer steigenden Wärmebelastung zu rechnen


Der menschliche Organismus kann sich im Allgemeinen recht gut auf veränderte "Randbedingungen" einstellen, nur braucht er dafür Zeit. Und diese Zeitspanne ist selbst bei gesunden Menschen ganz individuell. Um die Körpertemperatur konstant zu halten, hat man bei sinkenden Lufttemperaturen ein einfaches Mittel: Man zieht sich einfach wärmere Kleidung an. Wenn jedoch Warmluft im Spiel ist, muss die persönliche Klimaanlage angeschaltet werden. Und das bedeutet: der Körper gibt über ein ausgeklügeltes Regulationssystem Wärme nach außen ab, unter anderem durch die Atmung, aber auch durch eine verstärkte Durchblutung der Haut. Besonders strapaziert wird das Herz-Kreislaufsystem.

Um die Wärmebelastung abschätzen zu können, wurden
Wärmehaushaltsmodelle entwickelt. Beim Deutschen Wetterdienst kommt
das Klima-Michel-Modell zum Einsatz. Es verknüpft die atmosphärischen
Bedingungen mit dem Energieumsatz einer mit konstanter
Geschwindigkeit gehenden Standardperson (männlich, 35 Jahre alt, 1.75
m groß, 75 kg schwer): dem Klima Michel. Dieser variiert seine
Bekleidung zwischen leichter Sommer- und dicker Winterkleidung so,
dass er nach Möglichkeit Behaglichkeit empfindet. Beschrieben wird
das thermische Empfinden mit der Gefühlten Temperatur in der
Maßeinheit Grad Celsius. Gefühlte Temperaturen zwischen 0 und 20 °C
bedeuten Behaglichkeit, Gefühlte Temperaturen kleiner als 0°C
erzeugen Kältestress größer als 20 °C Wärmebelastung.
Ein Spezialfall des thermischen Empfindens unter warmen Bedingungen
stellt die Schwüle dar. Sie tritt dann auf, wenn die Wärmeabgabe über
die Schweißverdunstung insbesondere aufgrund einer hohen Luftfeuchte
behindert ist.

Um die Bevölkerung vor hoher Wärmebelastung zu warnen, haben viele
europäische Wetterdienste ein Hitzewarnsystem entwickelt. Auch der
Deutsche Wetterdienst veröffentlicht entsprechende Warnungen, sobald
bestimmte Schwellenwerte überschritten werden und die Belastung
mindestens 2 Tage lang andauert. Diese Warnungen erscheinen im
Internet, können aber auch kostenfrei abonniert werden.
So wurden bereits heute Warnungen für Südwestdeutschland ausgegeben.
Dort muss besonders am Sonntag mit Gefühlten Temperaturen über 34
Grad gerechnet werden. Weitere Gebiete werden in den nächsten Tagen
folgen.

Kranke und empfindliche Menschen reagieren aber bereits viel früher
auf thermische Veränderungen. Daher wird täglich ein thermischer
Gefahrenindex, aber auch die errechnete Gefühlte Temperatur und
Schwüle veröffentlicht.

Ausführlichere Informationen finden Sie hier: http://www.dwd.de/biowetter




© Deutscher Wetterdienst

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