12. Juni 2011 |
Pfingstrekorde
Nicht ganz erstaunlich:
Wie schon das Osterfest liegt Pfingsten 2011 am zweitspätesten
Termin, der kalendarisch möglich ist.
Der Pfingstsonntag fällt nämlich immer in die Zeit zwischen dem 10.
Mai und dem 13. Juni.
Wir sind also diesmal sehr spät mit Pfingsten dran und wundern uns
daher gar nicht, dass an Pfingsten kein Schnee liegt, sondern die
ersten Gewitterunwetter hinter uns liegen.
Was gab es für Wetterextreme an Pfingsten?
610 cm Schnee am Pfingstsonntag 1965 auf der Zugspitze. Sie ist der
einzige Ort in Deutschlands, der auch zu Pfingsten schneesicher ist.
Und das im Juni, dem ersten meteorologischen Sommermonat.
Berücksichtigt man außerdem, dass dort die höchste jährliche
Schneehöhe im Mittel ca. 400 cm und das Allzeitmaximum 780 cm
beträgt, so sind die 610 cm wirklich bemerkenswert.
Aber auch der Brocken lag am Pfingstwochenende 1970 unter 135 cm der
weißen Pracht.
In den Niederungen gab es natürlich kaum noch Schnee.
Unterhalb 800 m lag nur am Pfingstsamstag am kalten und frühen
Pfingstwochenende 1978 in Braunlage eine geschlossene Schneedecke
von 1 cm.
Da ab der zweiten Maihälfte Frost in den Niederungen sehr
ungewöhnlich ist, ist Pfingsten dort üblicherweise frostfrei.
Und tatsächlich findet sich in der ab 1960 geführten Statistik nur
eine Station, die an beiden Pfingstfeiertagen leichten Frost meldete.
Es ist das etwa 30 km nordöstlich von Ulm gelegene Allawind, ein
Ortsteil von Hermaringen auf 468 m NN.
An Pfingstsamstag und Sonntag wurden 1991 Bamberg, Gardelegen bei
Magdeburg und Lübben im Spreewald und 1988 Weiden in der Oberpfalz
mit Nachtfrost beglückt.
Frostnächte an allen drei Tagen des Pfingstwochenendes gab es nur
gelegentlich auf den Gipfeln der Mittelgebirge und natürlich
regelmäßig auf den wenigen deutschen Alpengipfeln.
Wenig verwunderlich sind in Anbetracht der Jahreszeit die
Pfingsthitzerekorde:
Den absoluten Rekord finden wir mit 34,5 Grad am 10.06.2000 in
Fassberg in der Lüneburger Heide.
Die meisten heißen Orte gab es am Pfingstsonntag 2003 mit 117
Stationen; auch 1979 und 2000 meldeten am Pfingstwochenende über 100
Stationen Höchstwerte über 30 Grad.
Das kälteste Pfingstfest war das schon beim Nachtfrost erwähnte 1978,
wo an allen drei Tagen die Höchstwerte deutschlandweit unter 16 Grad
blieben.
Dipl.-Met. Christoph Hartmann
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