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17. November 2021 | M.Sc. Felix Dietzsch

Auf Datenschatzsuche

Auf Datenschatzsuche

Datum 17.11.2021

Hobbymeteorologen, Freizeitprogrammierer, aber auch professionelle Marktanbieter und viele andere mehr dürften sich für ihn interessieren: den Datenschatz des Deutschen Wetterdienstes. Auf dem Opendata-Portal des DWD gibt es eine Menge zu entdecken. Schauen wir doch mal hinein!

Grundlage für die Bereitstellung von Geodaten bildet die letzte Novelle des DWD-Gesetzes, die eine unentgeltliche Bereitstellung der vom DWD erzeugten Geodaten ermöglicht. Damit wird unter anderem die Digitalisierungsstrategie des Bundes umgesetzt, die eine freie Nutzung von Daten anstrebt, für deren Erhebung der Staat verantwortlich zeichnet und Steuermittel aufwendet. Am 25. Juli 2017 konnte somit das Opendata-Portal des Deutschen Wetterdienstes an den Start gehen, und ist seitdem auch um einiges gewachsen. Mittlerweile umfasst die Plattform einen tiefen Fundus verschiedenster meteorologischer Daten, in denen man wühlen und mit denen man experimentieren darf.


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Zunächst einmal sind die Datenbereiche untergliedert in Klima- und aktuelle Wetterdaten. Der Klimadatenbereich unter "climate_environment" führt unter anderem zum "Climate Data Center" (CDC) des DWD. Auf diesen Bereich werden wir in einem späteren Artikel nochmal gesondert eingehen und widmen uns zunächst dem Datenbereich zum aktuellen Wetter.

Dort befinden sich an erster Stelle - wie sollte es auch anders sein - die laufenden (Un-)Wetterwarnungen und Warnlageberichte. Diese lassen sich in verschiedenen Formaten abrufen: Zum einen als Text, dann im Textformat für Warnungen, die als SMS versendet werden, und schließlich im sogenannten CAP-Format. CAP steht dafür für "Common Alert Protocol" und ist ein internationaler Standard im XML-Format für den Austausch von Warnungen im Allgemeinen. Weiterhin sind die vom DWD erzeugten Bodenanalyse- und Vorhersagekarten in verschiedenen Formaten und Darstellungen für die vergangenen 48 bis 72 Stunden verfügbar. Dies umfasst zum einen die händisch erzeugten Produkte und zum anderen automatisch generierte Karten mit verschiedenen Feldern wie zum Beispiel Wind oder Temperatur des ICON-Modells.

Zu den kürzlich erfolgten Neuerungen gehören inzwischen die abrufbaren Crowdsourcing-Daten. Dabei handelt es sich um die über die WarnWetter-App des DWD abgesetzten Nutzermeldungen, die den Standort und die Meldekriterien sowie optional auch die Bildmeldungen umfassen. Diese Daten sind immer bis Stand des Vortages verfügbar und werden in 24 Stunden umfassenden Paketen zusammengepackt veröffentlicht. Ergänzend zu den Crowdsourcing-Daten sind auch die aktuellen Webcam-Bilder von verschiedenen DWD-Standorten verfügbar.

Neben den Beobachtungs- und Analysedaten finden sich darüber hinaus aber natürlich auch jede Menge Modellvorhersagen. Beispielsweise werden die MOS-Prognosen zur Verfügung gestellt. Dabei handelt es sich um Punktprognosen für Stationen, die durch statistische Verfahren gegenüber den reinen Modellprognosen noch verbessert werden. Daneben findet sich aber auch die ganze Palette an Modellvorhersagen aus der ICON-Kette, sowohl für deterministische Vorhersagen als auch für Ensemblerechnungen. Ergänzt wird die Palette durch Modellvorhersagen für den maritimen Bereich, zum Beispiel in Form von Seegang-Vorhersagen.

Weiterhin werden auf dem Portal auch Fernerkundungsprodukte in Form von Radardaten und Satellitenbildern bereitgestellt. Das Sortiment an Radarprodukten gestaltet sich ebenfalls ziemlich umfangreich. Hier ist alles verfügbar was der DWD an Radardaten verfügbar hat, von der Einzelradardarstellung über den Aufriss bis hin zu Radialwinddaten und den verschiedenen Komposits.

Zu guter Letzt stehen auch die Vorhersagetext der beratenden Meteorologinnen und Meteorologen für Deutschland, die einzelnen Bundesländer und darüber hinaus zur Verfügung und können immer aktuell abgerufen werden. Das gesamte Sammelsurium an Datenmaterial wäre aber nur halb so wertvoll, müsste man sich eigenständig um Dekodierung und Formatierung selbiger kümmern. Da einige dieser Datenformate - als Beispiele seien Modell- und Radardaten genannt - in speziellem Format vorliegen, stellt der DWD zusätzlich Werkzeuge in Form verschiedener Software zur Verfügung, mit denen sich diese Daten initial verarbeiten lassen. Was darüber hinaus mit ihnen geschieht, das steht jedem offen. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt, und tatsächlich ist es durchaus inspirierend, was der ein oder andere Benutzer schon daraus entwickelt hat. Vielleicht ist auch bei Ihnen die Lust zum Stöbern geweckt worden? Dann machen Sie sich doch selber mal ein Bild. Unter https://opendata.dwd.de gibt es alles, was das Herz begehrt. Viel Spaß!



© Deutscher Wetterdienst

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