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31. März 2013 | Dipl.-Met. Johanna Anger

Ab in den Süden?

Das kalte und schneereiche Wetter der letzten Wochen, das uns auch
über die Osterfeiertage hinweg begleitet, mag manchen auf den
Gedanken gebracht haben, die Flucht aus Mitteleuropa in Richtung
Mittelmeer anzutreten, in der Hoffnung, dort dann Sonne und Wärme
anzutreffen.

Was die Wärme betrifft, geht dieser Wunsch in Erfüllung. Vielerorts
wurden am gestrigen Karsamstag bereits Temperaturen über 20 Grad
erreicht, teilweise sogar über 25 Grad. In Deutschland mussten wir
uns mit null bis maximal 8 Grad begnügen. Frostige Nächte wie bei uns
gibt es südlich der Alpen auch nicht mehr.

Wärmere Temperaturen sind aber nicht gleichbedeutend mit schönem
Wetter. So liegt zum Beispiel heute ein Tief südlich der Alpen, das
weite Teile Italiens und Südosteuropas überdeckt und dort
wechselhaftes Wetter bringt. Es zieht zwar im Laufe des Ostermontags
auf nordöstlicher Bahn in Richtung Baltikum weiter, gleichzeitig
erreicht aber schon ein neues Tief vom Ostatlantik kommend den Norden
Spaniens. Es verlagert sich im weiteren Verlauf ebenfalls über
Italien hinweg nach Osteuropa.

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Diese Wetterverhältnisse werden durch die derzeit über Europa
herrschende Luftdruckverteilung hervorgerufen. Ein umfangreiches
Hochdruckgebiet reicht von den Britischen Inseln über Südskandinavien
bis nach Russland. Für die vom Atlantik heranziehenden
Tiefdruckgebiete wirkt es wie ein Bollwerk, so dass diese Richtung
Süden abgelenkt werden und das Wetter in Südeuropa beeinflussen. Die
Regionen, die im Bereich des Hochs liegen, haben recht trockenes
Wetter. Dazu gehören der Norden und die Mitte Deutschlands,
Nordfrankreich sowie fast ganz Großbritannien und Skandinavien. Umso
mehr Regen und Wolken bringen die Tiefs in der Mittelmeerregion.
Allein in den nächsten drei Tagen sollen in weiten Teilen Südeuropas
zwischen 10 und 50 mm Niederschlag fallen, mancherorts sogar noch
darüber hinaus. Zwar haben die Tiefdruckgebiete auf ihrer weiteren
Zugbahn Richtung Osteuropa auch noch Einfluss auf das Wetter im Süden
und Südosten Deutschlands, die Niederschlagsmengen fallen aber
deutlich geringer aus.
Zwischen hohem Luftdruck über dem Norden Europas und tiefem Luftdruck
über dem Mittelmeer besteht zudem eine durchgehende östliche
Strömung, die weiterhin kontinentale Kaltluft nach Mitteleuropa
bringt.

Da das Hoch über Nordeuropa auch im weiteren Verlauf beständig
bleiben wird, sind frühlingshafte Temperaturen in Mitteleuropa
weiterhin nicht in Sicht. Dafür zeigt sich besonders im Nordwesten
wieder häufiger die Sonne.
Nun kann man also wählen zwischen kalten Temperaturen und weitgehend
trockenem Wetter wie hier in Deutschland oder dem Süden Europas mit
wärmeren Temperaturen und dafür nassem Wetter.

Die Kolleginnen und Kollegen der Vorhersage- und Beratungszentrale
des Deutschen Wetterdienstes wünschen Ihnen Frohe Ostern!



© Deutscher Wetterdienst

Bild: DWD

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