05. Mai 2012 | Dipl.-Met. Stefan Külzer
Europawetter

Zurzeit lassen sich in Europa drei Jahreszeiten wiederfinden. Zum
einem der Winter, der sich im Norden Skandinaviens und auf Island mit
Schneefällen und Tageshöchsttemperaturen von 0 bis 5 Grad festgesetzt
hat und noch lange nicht daran denkt, sich von dort zu verabschieden.
Grund hierfür ist polare Kaltluft, die auf der Rückseite eines Tiefs
bei Finnland vom Pol über Grönland und Island bis nach Schottland und
den Norden Skandinaviens vorstößt.
Zum anderen gibt es eine ausgedehnte Zone, in der der Frühling
anzutreffen ist. Diese Zone umfasst den Norden der Iberischen
Halbinsel, Frankreich, den Süden der Britischen Inseln, die
Benelux-Staaten, Deutschland und die Alpenländer sowie Polen und den
Süden Skandinaviens. In den beschriebenen Gebieten pendeln die
Tageshöchsttemperaturen im Wesentlichen zwischen 10 und 20 Grad. Dazu
überwiegen meist die Wolken mit zeitweiligen Regenfällen und auch
eingelagerten Gewittern. Sonnige Gebiete sind eher die Ausnahme.
Noch weiter südlich und östlich schließt sich der Sommer an. Zwar
herrscht vom Süden der Iberischen Halbinsel über das westliche
Mittelmeer, Italien und den Balkan bis nach Griechenland und der
Türkei nicht überall eitel Sonnenschein aber zumindest die
Temperaturen, die dort um 25 Grad schwanken, sind schon sommerlich.
Am wärmsten wird es dabei momentan mit Werten bis zu 30 Grad in der
Ukraine und in Rumänien. Dort scheint begleitet von nur lockeren
Schönwetterwolken die Sonne, während sonst in den sommerlichen
Regionen, das ein oder andere Gewitter auch mal für einen Regenguss
sorgen kann.
Wann das nächste sommerliche Intermezzo auch bei uns in Deutschland
wieder Fuß fassen wird, ist noch ungewiss. Zumindest bis zur
kommenden Wochenmitte müssen wir mit ähnlichem Wetter, wie oben
beschrieben, leben.
© Deutscher Wetterdienst
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