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12. November 2024 | Diplom Meteorologe Marcel Schmid

Welchen Wetterbericht nutzen Piloten?

Welchen Wetterbericht nutzen Piloten?

Datum 12.11.2024

Der "normale" Wetterbericht ist jedermann ein Begriff, aber was für Informationen nutzen Piloten für die Wettervorhersage? Hier schafft die Flugwetterübersicht Abhilfe und genau um diese geht es im heutigen Thema des Tages.

Nachdem vor einigen Tagen der Frühdienst an der Flugwetterzentrale in Frankfurt beschrieben wurde geht es heute um ein grundlegendes Element in einem Dienst am Flughafen, nämlich um die Flugwetterübersicht, die insbesondere für Piloten verfasst wird. Während der allgemeine Wetterbericht Informationen zu Wetterlage, Bewölkung, Niederschlag, Temperaturen und Wind beinhaltet, tauchen in der Flugwetterübersicht noch mehr und einige spezifische Elemente auf.


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Neben der Wetterlage wird selbstverständlich das Wettergeschehen beschrieben. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf den Bewölkungsverhältnissen und dem Niederschlag, dann wird die Sichtweite angegeben, die Wind- und Temperaturbedingungen in festen Höhen aufgelistet, die Turbulenz- und Vereisungsbedingungen betrachtet, die Nullgradgrenze benannt und Inversionen aufgeführt. Des Weiteren beinhaltet ein Flugwetterbericht auch noch Angaben zu Sonnenauf- und -untergang sowie Dämmerung. Sie sehen also, dass dieser Wetterbericht sehr komplex ist.

Nun wollen wir die einzelnen Elemente mal genauer unter die Lupe nehmen. Grundlegend erfolgen alle zeitlichen Angaben beim Flugwetter in UTC (Universal Time Coordinated). Die Wetterlage ist ähnlich zur Wetterlage in einem "herkömmlichen" Wetterbericht. Allerdings werden gerne noch die Bedingungen in der Grundschicht mit beschrieben. Beim Wettergeschehen ergeben sich deutliche Unterschiede. Auf die Bewölkungsverhältnisse wird beispielsweise äußerst detailliert eingegangen. Es wird dabei die Wolkenart sowie die vertikale Erstreckung der einzelnen Wolkenschichten beschrieben. Von besonderer Bedeutung sind die Wolkenuntergrenzen vor allem für Piloten, die auf Sicht fliegen. Außerdem wird darauf eingegangen, wie verbreitet die Bewölkung auftritt. Die Höhenangaben erfolgen hierbei immer in Fuß. Teils wird das Meeresniveau, teils aber auch die Geländehöhe als Referenzwert herangezogen. Des Weiteren werden im Wettergeschehen die am Boden auftretenden Niederschläge beschrieben, besonders Schnee, gefrierende Niederschläge und Hagel spielen eine große und wichtige Rolle. Dunst und Nebel finden im Wettergeschehen ebenfalls ihren Platz.

Die Sichtweite wird in Metern oder Kilometern angegeben und ist besonders bei eingeschränkten Sichtbedingungen durch Nebel, Sprühregen, Schnee oder starken Niederschlag immens wichtig.

Höhenwind- und -temperatur werden für feste Zeitpunkte und Gebiete in Tabellenform aufgelistet. Die Angaben der Windrichtung erfolgen hierbei in Grad und die Temperaturangaben in Grad Celsius.

Als nächster Punkt wird die Turbulenz in verschiedenen Höhen beschrieben. Besonders problematisch sind dabei Windrichtungs- und Windgeschwindigkeitsänderungen auf kleinem Raum sowohl horizontal als auch vertikal. Die unterschiedlichen Einstufungen sind leicht, moderat und stark. Diese Einstufungen gelten ebenso bei der Vereisung. Hier werden die Höhenbereiche beschrieben, in denen es zur Eisbildung am Flugzeug kommen kann. Je nach Flugzeugtyp wirken sich die Vereisung und die Turbulenz unterschiedlich stark auf das Flugverhalten aus.

Die Nullgradgrenze gibt die Höhe an, bei der der Gefrierpunkt erreicht wird, wobei mehrere Nullgradgrenzen möglich sind. Dies ist von großer Bedeutung, denn ab hier droht bei entsprechender Feuchte Eisansatz an den Flugzeugen.

Inversionen werden beschrieben, da mit ihnen eine Änderung der Luftdichte einhergeht und dies beispielsweise für den Schub oder auch das Startgewicht der Flugzeuge von Bedeutung sein kann.

Sie sehen also, dass die Flugwetterübersicht ein sehr komplexes Produkt ist und den Meteorologen vor einige Herausforderungen stellt.



© Deutscher Wetterdienst

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