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25. Februar 2012 | Dipl.-Met. Dorothea Paetzold

Extreme Trockenheit in England

In vielen Gegenden hat es schon länger nicht mehr geregnet
In vielen Gegenden hat es schon länger nicht mehr geregnet


Es war in den letzten Tagen bereits in einigen Medien zu lesen und
manch einer rieb sich verwundert die Augen: die Insel, bei der der
Regenschirm vermeintlich zur Grundausstattung gehört, leidet derzeit
unter massiver Trockenheit!
Das Umweltministerium, das in regelmäßigen Abständen die jeweils
aktuelle Situation beschreibt und auch entsprechende Statistiken
veröffentlicht, weist auf eine außergewöhnliche Trockenheitsperiode
hin. So war das letzte halbe Jahr im Osten Englands das trockenste
seit Beginn der Aufzeichnungen 1910. Auch die Regenbilanz des
gesamten Jahres 2011 fiel im Süden und Osten der Insel negativ aus,
in den Midlands war es das bisher trockenste Jahr!

Na und? Irgendwann wird es schon wieder mehr regnen - so mag man
denken! Aber: die anhaltende Trockenheit hat sich bereits gravierend
auf den Grundwasserspiegel ausgewirkt. Er ist in den meisten Regionen
deutlich niedriger als normal, in der Mitte und im Süden sogar
außerordentlich niedrig. Daher sind auch die Böden entsprechend
ausgetrocknet. Das Getreide vertrocknet auf den Feldern, ebenso die
Kartoffeln. Wie sich das auf die Lebensmittelpreise auswirkt, kann
man sich denken!
Die Bevölkerung ist dazu aufgerufen worden, mit dem Trinkwasser
sorgsam umzugehen besonders bei der Bewässerung von Gärten und
Feldern. Noch sind keine Restriktionen in Kraft, sie werden sicher
bald folgen, da noch immer kein Ende der Trockenheit in Sicht ist.


Wie kam es nun zu dieser Lage? Normalerweise ziehen in rascher Folge
Tiefdruckgebiete über die Insel hinweg ostwärts, um dann oft auch auf
Deutschland überzugreifen. In den letzten Monaten hatten sich aber
immer wieder Hochdruckgebiete vom Atlantik vorgeschoben. Diese Hochs
lenkten die Regenfronten auf weit nördlicherer Bahn nach Osten in
Richtung Norwegen, sodass Englands Nordwesten und auch Schottland
genügend Regen abbekamen, nicht aber der Süden und Osten.





© Deutscher Wetterdienst

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