22. August 2012 | Dipl.-Met. Andreas Friedrich
Bilanz der Hitzewelle - Wärmste Nacht seit Beginn der Wetteraufzeichnung
Die stärkste Hitzewelle des Sommers 2012 ist jetzt zu Ende gegangen.
Da es wohl seit 2006 keine vergleichbare Hitzeperiode mehr gegeben
hat, lohnt es sich mal eine kurze Bilanz zu ziehen.
Am Dienstag schwächte sich die Hitzwelle bereits ab, im Norden war
sie schon vorbei. Aber nochmals sehr schweißtreibend blieb es im
Süden. In Baden-Württemberg und vereinzelt in Bayern wurden nochmals
Höchsttemperaturen bis 35 Grad erreicht. Da die Luft dabei auch
relativ feucht war, stiegen die gefühlten Temperaturen sogar bis 38
Grad an, was erneut zu einer extremen Wärmebelastung geführt hat.
Damit hatten wir in Teilen von Süddeutschland 3 Tage in Folge mit
einer extremen Wärmebelastung. Die Wetterstation in
Waghäusel-Kirrlach, zwischen Mannheim und Karlsruhe gelegen, erreicht
dabei an 4 Tagen in Folge eine Höchsttemperatur von mindestens 35
Grad.
An 42 DWD-Stationen wurden im Laufe der Hitzeperiode neue
Rekordtemperaturen seit Beginn der jeweiligen Messperioden
aufgestellt!
Den Vogel abgeschossen hat dabei die DWD-Wetterstation in
Dresden-Hosterwitz. Dort wurde am Montag eine Höchsttemperatur von
39,8 Grad registriert. Der alte Stationsrekord, in der seit 1951
existierenden Messreihe, wurde dort am 1. August 1994 mit 38,2 Grad
gemessen. Damit wurde der offizielle Deutschlandrekord von 40,2 Grad
nur um wenige Zehntelgrad verfehlt.
Es war ja schon von einer teilweise extremen Wärmebelastung die Rede.
Hierfür ist die gefühlte Temperatur relevant. Bei dieser Messgröße
werden z.B. zusätzlich die Luftfeuchtigkeit, die Sonneneinstrahlung
und die Windbewegung berücksichtigt. Hier wurden am Sonntag, den 19.
August, Spitzenwerte bis 41 Grad erreicht. Hier hatte der Norden die
Nase vorn, in Schleswig und in Wittmundhafen wurde dieser Wert
erreicht. Da war also auch an der Küste schwitzen angesagt.
Auch in den Nächten gab es teilweise kaum eine richtige Abkühlung.
Seit letztem Samstag traten in Deutschland fünfmal in Folge sog.
Tropennächte auf. Damit bezeichnet man in der Meteorologie eine
Nacht, in der die Tiefsttemperatur nicht unter 20 Grad absinkt.
Und hier können wir jetzt doch einen neuen deutschen Rekord nennen.
An der Station Bad Harzburg sank die Temperatur in der Nacht von
Sonntag auf Montag nicht unter 26,6 Grad. Die bisher wärmste Nacht in
Deutschland wurde vom 15. auf den 16. Juli 2007 mit 26,1 Grad in
Kubschitz (Lausitz) registriert.
© Deutscher Wetterdienst
Bild: DWD
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