22. Dezember 2011 | Dipl.-Met. Christian Herold
Große Lawinengefahr in den Alpen
Während man sich im deutschen Tiefland wohl mit grünen Weihnachten
begnügen muss, gibt es in den Alpen reichlich Schnee. Auch dieses
Jahr wird es wieder zahlreiche Urlauber geben, die dem tristen Wetter
hierzulande entfliehen wollen und die es deshalb zum Wintersport in
die tief verschneiten Alpen zieht. Doch ist dabei Vorsicht geboten.
Denn dort besteht derzeit eine erhebliche, teils auch große
Lawinengefahr.
In den letzten Tagen gab es dort kräftige Schneefälle. Verbreitet
fielen 30 bis 50 cm Neuschnee. Auf der Zugspitze wurde am vergangenen
Dienstag sogar eine Neuschneemenge von 70 cm in 24 Stunden
registriert. Durch den kräftigen Nordwestwind kam es zu größeren
Treibschneeansammlungen. Der frisch gefallene Schnee hat auch noch
keine Bindung zur darunter liegenden älteren Schneedecke. So können
Treibschnee und auch Schneebretter leicht abrutschen. Deshalb wurde
für einen Großteil der Alpen bereits die Lawinenwarnstufe 3
ausgerufen. Das heißt, es besteht erheblich Gefahr von Lawinen.
Besonders betroffen ist Arlberg, die Silvrettagruppe und teile der
Zentral- und Ostschweiz. Dort wurde sogar die Lawinenwarnstufe 4
verhängt (große Lawinengefahr). Gefährdet sind hauptsächlich die
Lagen oberhalb von 1800 m.
Nach der europäischen Gefahrenskala ist bei Warnstufe 3
"Lawinenauslösung bereits bei geringer Zusatzbelastung vor allem an
den angegebenen Steilhängen möglich. Fallweise sind spontan einige
mittlere, vereinzelt aber auch große Lawinen möglich."
Für Lawinenwarnstufe 4 gilt: "Lawinenauslösung ist bereits bei
geringer Zusatzbelastung an zahlreichen Steilhängen wahrscheinlich.
Fallweise sind spontan viele mittlere, mehrfach auch große Lawinen zu
erwarten."
Auch heute und am Freitag kommt es zu weiteren kräftigen
Schneefällen. Dabei steigt die Schneefallgrenze auf etwa 1800 m in
den Westalpen und auf etwa 1200 m in den Ostalpen. Dies wird zu einer
weiteren Verschärfung der Lawinensituation beitragen.
Über die weitere Entwicklung der Lawinensituation in den Alpenländern
kann man sich unter http://www.lawinen.org informieren.
© Deutscher Wetterdienst
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