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21. Mai 2013 |

Tödlicher Tornado in Oklahoma

Am Montag hat ein besonders starker Tornado für viele Tote und enorme Verwüstungen gesorgt. Zentrum des Geschehens war Oklahoma City. Besonders betroffen war der Vorort Moore, der nahezu komplett dem Erdboden gleichgemacht wurde.

Der erste Bodenkontakt des Tornados wurde um 14:56 Uhr lokaler Zeit
im Ort Newcastle, südlich von Oklahoma City registriert. Der Tornado
zog dann weiter in das etwa 10 Meilen entfernte Moore, einen Vorort
von Oklahoma City. Der Tornado hatte etwa 40 Minuten lang
Bodenkontakt. Die Vorwarnzeit für die Bevölkerung betrug ca. 15 bis
16 Minuten. Dies entspricht den Vorgaben des nationalen
Wetterdienstes der USA (NOAA), die vorsieht, dass die Bevölkerung
minimal 15 Minuten vor einem Tornado konkret gewarnt wird. Damit wird
dann ein ausgeklügeltes Alarmsystem aktiviert. Es wird ein
Sirenenalarm ausgelöst, Polizei und Feuerwehren fahren durch die
Straßen um Leute zum Aufsuchen von Schutzräumen aufzufordern. Der
nationale Wetterdienst betreibt einen eigenen Radiosender, das NOAA
Radio, wo dann die Tornadowarnungen verbreitet werden.

Tornados sind gerade in dieser Region nicht ungewöhnlich, sie wird
unter Fachleuten sogar als Tornado-Allee bezeichnet. Der Grund dafür
liegt daran, dass sehr warme und feuchte Luftmassen aus Süden mit
deutlich kälteren Luftmassen aus Norden zusammentreffen. Daraus
resultieren erst einmal kräftige Gewitter. Der Drehimpuls, der ja die
Tornados überhaupt erst entstehen lässt, kommt dann hinzu, wenn die
Windgeschwindigkeiten mit der Höhe beträchtlich zunehmen und sich
gleichzeitig auch die Windrichtung mit der Höhe ändert.

Im aktuellen Fall hatte sich in Laufe des Tages die Luft in Oklahoma
auf nahezu 30 Grad aufgeheizt - und das bei einer Feuchte von 75%.
Als von Norden 10 Grad kältere Luftmassen in diese Region eindrangen,
waren die Voraussetzungen geschaffen.
Der Tornado entwickelte sich rasch zu einem Wirbel der Stärke F4 bis
F5 und gehört damit zu der Kategorie der verheerenden Tornados.

Übrigens wurde der Ort Moore bereits 1999 von einem Tornado der
Stärke F5 verwüstet. Der damalige Tornado tötete 39 Menschen und
verursachte Schäden in Milliadenhöhe.

Warum sind bei der Wetterlage gestern eigentlich Tornados entstanden?


Nun - generell sind diese Gebilde im Zusammenhang mit Gewitterfronten
nicht ungewöhnlich. Die wichtigste Zutat ist bei starken Gewittern ja
bereits vorhanden: hochreichende Feuchtekonvektion!

Damit die feuchte Luft auch bis in große Höhen transportiert werden
kann, muss eine ausreichend starke Temperaturabnahme mit der Höhe
gegeben sein. Die im Wasserdampf vorhandene latente Wärme, die bei
der Kondensation freigesetzt wird, liefert die nötige Energie.

Zum Vergrößern bitte klicken
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Rotierende Gewitterwolken können Tornados erzeugen:
Obwohl Meteorologen in aller Welt seit Jahrzehnten Tornados
erforschen, ist immer noch nicht eindeutig geklärt, wie sie
entstehen. Eine bekannte Voraussetzung für die Entstehung starker
Tornados sind besonders seltene, um eine vertikale Achse rotierende
Gewitterwolken. Diese so genannten Superzellen haben einen
Durchmesser von 20 bis 30 Kilometern. Hinzukommen muss eine bodennahe
Wolkenuntergrenze der Superzelle sowie eine Zunahme der
Windgeschwindigkeit und eine Änderung der Windrichtung vom Boden bis
in etwa fünf bis sechs Kilometer Höhe. Erst dann herrschen geeignete
Voraussetzungen für die Entstehung von Tornados. Allerdings erzeugen
höchstens zehn Prozent aller Superzellen Tornados.



Dipl.-Meteorologe Andreas Friedrich
DWD Tornadobeauftragter

Offenbach, den 21.05.2013

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst



© Deutscher Wetterdienst

Bild: DWD

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