00:29 MESZ | 07.09.2025 Profi-Wetter| Mobile Seite| Kontakt| Impressum| Datenschutz
Facebook Twitter
21. März 2013 | Dipl.-Met. Thomas Ruppert

Sonne satt im Senegal

Abkühlung für einen Esel (Senegal, Abéné)
Abkühlung für einen Esel (Senegal, Abéné)


Während sich in Mitteleuropa die mit Tiefausläufern herangeführten
atlantischen Luftmassen mäßigend auf unser Temperaturregime
auswirken, treten Extremtemperaturen auf der Erde stets in
wetterberuhigten Arealen auf. Dazu zählen die Wüsten und Steppen, die
man vor allem im Bereich der Subtropen in geografischen Breiten um 25
Grad Nord und Süd findet, sowie, zumindest in der Trockenzeit, auch
die Sahelzone in Afrika.

Dort herrscht am Tage bei hoch stehender Sonne vorwiegend wolkenarmes
Wetter, daher ist bei geringem Pflanzenbewuchs die am Boden
empfangene (kurzwellige) Strahlung gewaltig. Auch die nächtliche
(langwellige) Ausstrahlung ist bei meist klarem Himmel beträchtlich.
Dennoch verbleibt insgesamt ein positiver Strahlungssaldo, dessen
Betrag etwa doppelt so hoch wie in Mitteleuropa ist. Weiterhin strömt
von Norden und Nordosten her kontinentale Luft in die Region, denn
von der Sahara her weht der Harmattan, ein trocken-heißer, staubiger
Wind.

Wo bleibt nun die zugeführte Energie? Verdunstung findet in den
Wüsten und Halbwüsten wegen mangelnder Feuchte nicht statt und die
wenigen Flüsse in den Savannen führen gegen Ende der Trockenzeit kaum
Wasser. Der Boden besteht aus Sand, Kies, trockenem Lehm oder Ton -
allesamt Materialien mit schlechter Wärmeleitung - kann also die
Energie kaum aufnehmen. Nur durch die Erhöhung der Lufttemperatur
kann der Energieüberschuss abgeführt werden.

Dementsprechend sind in diesen Märztagen in den Trockensavannen und
Halbwüsten Westafrikas Lufttemperaturen über 40 °C keine Seltenheit.
Eine Karte der Tageshöchsttemperaturen [°C] mit Windpfeilen vom
20.03.2013, 18:00 UTC, unterlegt mit einem infraroten Satellitenbild
(Kanal bei 10,8 µm im "atmosphärischen Fenster") finden Sie nebenstehend. Markant ist außerdem die
hoch reichende Quellbewölkung der innertropischen Konvergenzzone im
unteren Teil der Abbildung.

Zum Vergrößern bitte klicken
Zum Vergrößern bitte klicken




© Deutscher Wetterdienst

Bild: piu700 / pixelio.de

Themenarchiv:

06.09. - Der Spätsommer am Wochenende auf Stippvisite, ab der neuen Woche droht wieder meteorologisches Unheil.

05.09. - Unwetter gestern Abend

04.09. - Schwere Gewitter und Starkregen im Anmarsch

03.09. - Deutschlandwetter im Sommer 2025

02.09. - Deutschlandwetter im August 2025

01.09. - Der September - ein verkappter Sommermonat?

31.08. - Übergang in den Herbst?

30.08. - Fliegende Instrumente

29.08. - Eine Reise in die Great Plains

28.08. - Tropisch oder nicht, das ist hier die Frage! - Teil 2

27.08. - Erst sommerlich, dann regnerisch

26.08. - Tropisch oder nicht, das ist hier die Frage! - Teil 1

25.08. - Der Landgang eines Tropensturms

24.08. - Ein letztes Aufbäumen des Hochsommers

23.08. - Hoch "Mareike" sorgt für ruhiges Wetter

22.08. - Die Gänseblümchenwelt - Teil 2

21.08. - Der Gänseblümchenplanet - Teil 1

20.08. - Akklimatisierung - der Schlüssel beim Höhenbergsteigen

19.08. - Das Ende der Hundstage

18.08. - Hurrikan ERIN und dessen Einfluss auf das Wettergeschehen in Europa

17.08. - Hurrikan ERIN wirbelt über dem Atlantik

16.08. - Auswirkungen eines Blitzeinschlags in ein Fahrzeug

15.08. - Markanter Luftmassenwechsel beendet die Hitzewelle

14.08. - Von Schwämmen und Städten

13.08. - Sommerlich, heiß, sehr heiß? - "Kenntage" des Sommers 2025

12.08. - Perseiden 2025 – Sternschnuppen am Firmament

11.08. - Wolkenimpfung zur Hagelabwehr - Methode und Nutzen

10.08. - TEAMx: Groß angelegtes Forschungsprojekt in den Alpen

09.08. - Der Sommer mit Hindernissen nimmt zur neuen Woche richtig Fahrt auf!

08.08. - Die atlantische Hurrikansaison 2025: Prognosen und Ist-Zustand