21. März 2013 | Dipl.-Met. Thomas Ruppert
Sonne satt im Senegal
Während sich in Mitteleuropa die mit Tiefausläufern herangeführten
atlantischen Luftmassen mäßigend auf unser Temperaturregime
auswirken, treten Extremtemperaturen auf der Erde stets in
wetterberuhigten Arealen auf. Dazu zählen die Wüsten und Steppen, die
man vor allem im Bereich der Subtropen in geografischen Breiten um 25
Grad Nord und Süd findet, sowie, zumindest in der Trockenzeit, auch
die Sahelzone in Afrika.
Dort herrscht am Tage bei hoch stehender Sonne vorwiegend wolkenarmes
Wetter, daher ist bei geringem Pflanzenbewuchs die am Boden
empfangene (kurzwellige) Strahlung gewaltig. Auch die nächtliche
(langwellige) Ausstrahlung ist bei meist klarem Himmel beträchtlich.
Dennoch verbleibt insgesamt ein positiver Strahlungssaldo, dessen
Betrag etwa doppelt so hoch wie in Mitteleuropa ist. Weiterhin strömt
von Norden und Nordosten her kontinentale Luft in die Region, denn
von der Sahara her weht der Harmattan, ein trocken-heißer, staubiger
Wind.
Wo bleibt nun die zugeführte Energie? Verdunstung findet in den
Wüsten und Halbwüsten wegen mangelnder Feuchte nicht statt und die
wenigen Flüsse in den Savannen führen gegen Ende der Trockenzeit kaum
Wasser. Der Boden besteht aus Sand, Kies, trockenem Lehm oder Ton -
allesamt Materialien mit schlechter Wärmeleitung - kann also die
Energie kaum aufnehmen. Nur durch die Erhöhung der Lufttemperatur
kann der Energieüberschuss abgeführt werden.
Dementsprechend sind in diesen Märztagen in den Trockensavannen und
Halbwüsten Westafrikas Lufttemperaturen über 40 °C keine Seltenheit.
Eine Karte der Tageshöchsttemperaturen [°C] mit Windpfeilen vom
20.03.2013, 18:00 UTC, unterlegt mit einem infraroten Satellitenbild
(Kanal bei 10,8 µm im "atmosphärischen Fenster") finden Sie nebenstehend. Markant ist außerdem die
hoch reichende Quellbewölkung der innertropischen Konvergenzzone im
unteren Teil der Abbildung.
© Deutscher Wetterdienst
Bild: piu700 / pixelio.de
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