06. März 2013 | Dipl.-Met. Thomas Ruppert
Der März...
... war im altrömischen Kalendarium der erste Monat, bevor in einer
Kalenderreform im Jahre 153 v. Chr. die Umstellung des Jahresbeginns
auf den 1. Januar realisiert wurde. Er ist nach dem antiken Kriegs-
und Wettergott Mars benannt (lat. Martius). Alte deutsche Namen für
den März sind Lenzing, Lenzmond oder Frühlingsmond.
Im März wandert die Sonne entlang des aufsteigenden Astes der
Ekliptik weiter nordwärts und erreicht am 20. um 12:02 Uhr MEZ den
Himmelsäquator. Dann ist Tagundnachtgleiche und damit astronomischer
Frühlingsbeginn. Die lichte Tageslänge erhöht sich im Verlaufe des
März deutlich, in 50° nördlicher Breite von 10 h 59 min zu Beginn auf
12 h 51 min am Ende des Monats, das sind fast zwei Stunden.
Den nächtlichen Himmel ziert das sog. Frühlingsdreieck. Es wird aus
den sehr hellen Sternen Regulus (im Sternbild Löwe), Arktur (im
Sternbild Bärenhüter) und Spika (Sternbild Jungfrau) gebildet und ist
kurz nach Sonnenuntergang am Firmament in südlicher Richtung
sichtbar, während das Wintersternbild Orion gegen morgen bereits tief
am westlichen Horizont steht.
Überhaupt ist der März die Brücke vom Winter zum Frühling. Als
klassischer Frühlingsmonat lässt er, wie in den vergangenen Tagen,
alle Zeichen des Wiedererwachens der Natur nach der dunklen
Jahreszeit erkennen. Die ersten Bäume blühen, Märzenbecher und
Krokusse sprießen aus dem Boden. Immer mehr Vogelstimmen sind zu
hören, Störche und Kraniche kehren von ihren Winterquartieren im
Süden heim. In alter Zeit begannen die Bauern, die zur Zucht
ungeeigneten Schafe aus ihren Herden auszusondern, daher stammt wohl
die Bezeichnung "ausmerzen".
Aber der März kennt auch andere Seiten. Das Wintergebaren mit
Nachtfrösten ist noch längst nicht vorbei, und wenn Ost- oder
Nordlagen die Oberhand in der europäischen Wetterküche gewinnen, gibt
es knackige Kälte bzw. nasskaltes Schauerwetter. Treffen hingegen
subtropische und arktische Luftmassen über dem Nordatlantik
aufeinander, dann sorgen starke Tiefdruckgebiete für Frühlingsstürme.
© Deutscher Wetterdienst
Bild: Bernd Sterzl
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