03. Februar 2013 | Dipl.-Met. DorotheaPaetzold
Eisige Gesellen
Am gestrigen Samstag traten sie wieder auf: Graupel.
Aber was ist das eigentlich? Und worin besteht der Unterschied zum
Hagel oder zu Eiskörnern oder Schneegrieseln?
Nun, alle drei gehören zu den Hydrometeoren. Als solche bezeichnet
man alle flüssigen und festen Teilchen, die aus atmosphärischem
Wasserdampf entstehen. Es gibt sowohl schwebende als auch fallende
Hydrometeore. Zur ersten Gruppe gehören Wolken oder Nebel, zur
zweiten Regen oder Schnee in allen Varianten.
Hagel und Graupel haben eine ganz ähnliche Entstehungsgeschichte: Sie
bilden sich in Gewitterwolken (Cumulonimbus). Diese Wolkenart besteht
ja ohnehin schon sowohl aus Wassertröpfchen, aber auch aus
Eiskristallen. Innerhalb einer solchen Wolke werden durch rasche Auf
- und Abwinde besonders Schnee- und Eiskristalle immer größer, weil
sie sich zusammenballen und oft sogar noch unterkühlte Regentropfen
auf ihrem Weg durch die Wolke aufsammeln. Diese Regentropfen frieren
sofort an. So bilden sich regelrechte Eiskügelchen unterschiedlicher
Größe.
Die Größe wiederum ist entscheiden für die Zuordnung: Graupelkörner
haben einen Durchmesser bis 5mm. Sind die Körner größer, spricht man
vom Hagel. Der kann in Extremfällen mehr als 10 cm Durchmesser haben!
Hagel tritt hauptsächlich in der wärmeren Jahreszeit auf, weil dann
die Gewitterwolken mächtiger sind als im Winter.
Übrigens gibt es auch beim Graupel zwei unterschiedliche Formen:
Frostgraupel bestehen aus sehr hartem Material. Sie springen beim
Aufprall auf den Boden gern hoch.
Reifgraupel hingegen sind spröde, zerspringen daher meist beim
Auftreffen auf den Boden und sehen schneeähnlich aus.
Eiskörner und Schneegriesel bilden sich nicht in Haufenwolken sondern
in Schichtwolken. Eiskörner sind gefrorene Regentropfen,
Schneegriesel bestehen meist aus Schneesternchen. Diese Körnchen sind
viel kleiner als Hagel oder Graupel.
© Deutscher Wetterdienst
Bild: © Barbara Gromadzki - Fotolia.com
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