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18. Januar 2013 | Dipl.-Met. Martin Jonas

Berichterstattung

Winterberichterstattung allerorten. Zumindest in Mitteleuropa. Die
vergangenen Tage musste man schon in einer weit entfernten Region auf
unserem Globus verbringen, um sich der umfangreichen Zahl der
Meldungen über den Winter zu entziehen. Und die Formulierung "auf
unserem Globus" ist durchaus mit Bedacht gewählt. Schließlich ist die
geschlossene Schneedecke inzwischen auch problemlos aus dem All, etwa
für die Besatzung der ISS, sichtbar.

Deshalb hier und heute einmal ein Blick auf die erwähnten anderen
Regionen, genauer gesagt auf eine: den Südostasiatisch-Pazifischen
Raum. Dort gab es in den letzten Tagen teils heftige Unwetter, die in
dieser Jahreszeit allerdings nichts Ungewöhnliches sind. Grund dafür
ist ein Gebiet mit kräftigen Niederschlägen, welches sich entlang des
Äquators um die Erde zieht. Dieses Gebiet, die sogenannte
"Innertropische Konvergenzzone", ist allerdings nicht ortsfest.
Vielmehr folgt die Zone - in abgeschwächter Form - im Jahresverlauf
dem Sonnenstand: Sie verlagert sich also im Sommer der Nordhalbkugel
nach Norden und im Sommer der Südhalbkugel nach Süden. Und deshalb
ist sie aktuell auch genau dort anzutreffen, auf etwa 10° südlicher
Breite.

Gestern erreichten die Niederschläge, die dort schon einige Zeit
andauern, ihren Höhepunkt. Im 24-stündigen Zeitraum bis gestern Abend
um 18 Uhr lokaler Zeit wurden im Ort Surabaya auf Indonesien 362 mm
(Liter pro Quadratmeter) Regen gemessen. Da konnte die Hauptstadt
Jakarta mit "nur" 193 mm nicht mithalten.

Das ist sogar mehr, als der bisher höchste in 24 Stunden in
Deutschland gemessene Niederschlag zu bieten hat. Dieser liegt bei
"nur" 312 mm und wurde in Zinnwald im Erzgebirge gemessen. Nebenbei:
Der oben erwähnte Tagesniederschlag in Surabaya liegt sogar nur knapp
unter dem durchschnittlichen Jahresniederschlag im Thüringischen
Artern (417mm). Nebenstehend finden Sie eine Karte der 24-stündigen Regenmengen in
Indonesien und den angrenzenden Regionen.

Zum Vergrößern bitte klicken
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Von den besonders heftigen Niederschlägen ist entsprechend der Karte
auch der Norden Australiens betroffen (in der Karte unten rechts).
Aber eben nur der Norden. Für den Kampf gegen die Buschbrände im
Südosten des Landes gibt es also leider keine Unterstützung von oben.


Von solchen Niederschlägen sind wir auch in den kommenden Tagen
"meilenweit" entfernt. Hier fällt bei weiterhin meist frostigen
Temperaturen nur gebietsweise etwas Schnee. Im Südwesten wird es aber
etwas milder, so dass bei Tageshöchstwerten um 0 Grad auch
gefrierender Regen möglich ist. Damit wird es wohl zunehmend glatt
werden - und der Nachschub in der Winterberichterstattung ist
gesichert.




© Deutscher Wetterdienst

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