30. August 2012 | Dipl.-Met. Helmut Malewski
Betrachtungen zum tropischen Wirbelsturm "Isaac".
Wirbelsturm "Isaac" liegt mit seinem Zentrum Mittwochfrüh um 8 Uhr
MESZ nordwestlich von Baton Rouge. Er hat sich unterdessen
abgeschwächt und wird als Sturmzyklone geführt. An der Küste meldeten
allerdings noch immer einzelne Stationen (Biloxi 103 km/h)
orkanartige Sturmböen.
Das Problem mit "Isaac" sind aber nicht die Orkanböen, die
Spitzenwerte bis 130 km/h erreicht hatten. Ähnlich starken Wind kann
man übrigens auch an den Küsten von Nord- und Ostsee bei herbst- und
winterlichen Orkanlagen beobachten.
Vielmehr ist es der starke und lang andauernde Regen, der mit dem
Sturm verbunden ist und den Menschen zu schaffen macht. So meldete
zum Beispiel New Orleans einen zwölfstündigen Niederschlag von 129
l/qm.
Insgesamt fielen in den letzten 36 Stunden sogar mehr als 230 l/qm.
Und ein Ende des Regens ist noch nicht abzusehen. Die Folge ist, dass
im Umland, das weniger gesichert ist als New Orleans selbst, viele
Gebiete überschwemmt wurden.
Alles in allem lässt sich aber feststellen, das "Isaak" wesentlich
schwächer ausgefallen ist als vor 7 Jahren der Wirbelsturm "Katrina".
Dass deutlich geringere Schäden aufgetreten sind, ist andererseits
sicherlich auch den verbesserten Schutzmassnahmen zu verdanken. Ohne
Schäden werden solche Naturereignisse allerdings wohl nie abgehen.
Nicht ganz so spektakulär gestaltet sich das Wetter in Deutschland.
Schauer und Gewitter sind angesagt, die zum Teil recht kräftig
ausfallen werden. Besonders an den Alpen gehen diese Niederschläge in
Dauerregen über. Innerhalb der nächsten 24 Stunden werden dort
Regenmengen erwartet, die zwischen 50 und 80 l/qm liegen können. Auch
dort ist die eine oder andere kleine Überschwemmung nicht
auszuschließen.
© Deutscher Wetterdienst
Bild: NOAA
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