24. April 2012 | Dipl.-Met. Thomas Ruppert
Sonne satt im Senegal
Während sich insbesondere Meeresluftmassen, die mit Tiefausläufern
nach Mitteleuropa gelangen, mäßigend auf unser Temperaturregime
auswirken, treten die Extremtemperaturen auf der Erde stets in
wetterberuhigten Arealen auf. Dazu zählen die Wüsten, die man vor
allem im Bereich der subtropischen Hochdruckgürtel in geografischen
Breiten um 25 Grad Nord und Süd findet, sowie, zumindest in der
Trockenzeit, auch die Savannen der äußeren Tropen.
Dort herrscht am Tage bei hoch stehender Sonne vorwiegend wolkenarmes
Wetter, daher ist bei geringem Pflanzenbewuchs die am Boden
empfangene (kurzwellige) Strahlung gewaltig. Auch die nächtliche
(langwellige) Ausstrahlung ist bei meist klarem Himmel beträchtlich.
Dennoch verbleibt insgesamt ein positiver Strahlungssaldo, dessen
Betrag etwa doppelt so hoch wie in Mitteleuropa ist. Weiterhin strömt
von Norden und Nordosten her kontinentale Luft in die Region, denn
von der Sahara her weht der Harmattan, ein trocken-heißer, staubiger
Wind.
Wo bleibt nun die zugeführte Energie? Verdunstung findet in der Wüste
nicht statt und die wenigen Flüsse in den Savannen führen gegen Ende
der Trockenzeit kaum Wasser. Der Boden besteht aus Sand, Kies,
trockenem Lehm oder Ton - allesamt Materialien mit schlechter
Wärmeleitung - kann also die Energie kaum aufnehmen. Nur durch die
Erhöhung der Lufttemperatur kann der Energieüberschuss abgeführt
werden.
Dementsprechend sind in diesen Apriltagen in der Trockensavanne
Westafrikas Lufttemperaturen über 40 °C keine Seltenheit. Eine Karte
der Tageshöchsttemperaturen [°C] mit Windpfeilen vom 23.04.2012,
18:00 UTC, unterlegt mit einem infraroten Satellitenbild (Kanal bei
10,8 µm im "atmosphärischen Fenster") finden Sie nachfolgend:
Markant ist außerdem die hoch
reichende Quellbewölkung der innertropischen Konvergenzzone im
unteren Teil der Abbildung.
© Deutscher Wetterdienst
Bild: DWD
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