24. März 2012 | Dipl.-Met. Stefan Külzer
Erste Sommerimpressionen im Osten Kanadas - Frühling in Deutschland
Ungewöhnliches Wetter herrschte in der vergangenen Woche im Osten
Kanadas und im Nordosten der USA, denn dort machte sich zu Beginn des
Frühlings am Dienstag schon der Sommer breit. Denn an der Westflanke
eines umfangreichen Hochs, das sich von Florida entlang der Ostküste
der USA bis nach Quebec erstreckte wurde sehr warme subtropische Luft
aus dem Golf von Mexiko weit nach Norden bis in das Gebiet der Großen
Seen verfrachtet. So registrierten die amerikanischen und kanadischen
Kollegen in dem oben angesprochenen Gebiet bereits am Dienstag bei
herrlichem Sonnenschein verbreitet sommerliche Temperaturen zwischen
25 und 30 Grad. Der Mittwoch und Donnerstag legten dann auch noch
eins drauf, so dass reihenweise zumindest Tagesrekorde,
wahrscheinlich auch Monatsrekorde an den einzelnen Stationen
gebrochen wurden.
So meldete Ottawa am 21.03 eine Höchsttemperatur von 28°C, was den
bisherigen Tagesrekord von 14°C um 14 Grad übertraf. Auch in Chicago
wurden bei Höchstwerten von 31°C für diese Jahreszeit ungewöhnliche
Temperaturen erreicht, ein absoluter Monatsrekord könnte damit
übertroffen worden sein. Ein Monatsrekord für den März wurde
jedenfalls gebrochen und zwar in Madison (Wisconsin). Der lag bisher
bei 25,5 °C und wurde um 2,5 Grad gesteigert, denn sowohl am 22. als
auch am 23. erreichte die Höchsttemperatur jeweils 28°C.
Diese ungewöhnliche Wärme bzw. Hitze ging aber gestern allmählich zu
Ende. Von Norden her sickerte hinter einer Kaltfront feuchtere und
kühlere Luft ein, so dass sich mehr und mehr Wolken mit Regen und
Gewittern breit machten. Die Maxima lagen dabei nur noch zwischen
rund 12°C in den nördlichen Bereichen der Großen Seen und bei rund
25°C in den südlichen Bereichen. Auch die Prognosen der
Computermodelle lassen die Abkühlung von Norden her weiter
voranschreiten.
Das Wetter bei uns in Deutschland zeigt keine solche Extrema. Mit
Temperaturen zwischen 15 und 21°C im Binnenland und viel Sonnenschein
ist der Frühling voll in Gang gekommen. Lediglich im Küstenbereich
sowie im Osten Bayerns tummeln sich noch dichtere Wolken. In Bayern
sind dabei auch vereinzelte Schauer und Gewitter möglich. Insgesamt
ist es dort mit Werten zwischen 10 und 15°C auch deutlich kälter. Das
bei uns wetterbestimmende Hoch "Harry" bleibt auch in den kommenden
Tagen bestehen, so dass das überwiegend sonnige Frühlingswetter noch
weiter anhält.
© Deutscher Wetterdienst
Themenarchiv:
15.12. - Was tun an grauen Tagen?
14.12. - Von Meteoren, Hochnebel, Inversionen und optimaler Himmelssicht
13.12. - Novembergrau oder Dezembergrau?
12.12. - Extreme Dezember: 2010 und 2015 im Vergleich
11.12. - Hoch ELLINOR bringt graue Tristesse
10.12. - Ein erster Griff in die Spekulatiuskiste
09.12. - Die heiße Kugel
08.12. - Vom Winter keine Spur!
07.12. - Ein Sonntag mit Film und Fernsehen
06.12. - Jahresrückblick 2025 | Teil 2
05.12. - Jahresrückblick 2025 | Teil 1
04.12. - Tiefdruckeinfluss über dem östlichen Mittelmeer
03.12. - Deutschlandwetter im Herbst 2025
02.12. - Deutschlandwetter im November 2025
01.12. - Nebel im Winterhalbjahr
30.11. - Milder Winterstart
29.11. - Die atlantische Hurrikansaison 2025 - Ein Rückblick
28.11. - Glatteisgefahr im Südosten Deutschlands
27.11. - Wenn natürlich nicht mehr ausreicht: Die Kunstschneeproduktion
25.11. - In Gummistiefeln durch das Winterwetter
24.11. - Vor 20 Jahren: Das Münsterländer Schneechaos
23.11. - Erste Glatteislage der Saison
22.11. - Die Kugel der Mitte
21.11. - Lesen bildet
20.11. - Eisige Nächte am Wochenende
19.11. - Wenn es so kräftig regnet, dass es schneit: Die Niederschlagsabkühlung!
18.11. - Wintereinbruch – oder doch nur spätherbstliches „Geflöckel“?







