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01. Januar 2022 | Dipl.-Met. Christian Herold

Wetterextreme 2021 - Teil 3

Wetterextreme 2021 - Teil 3

Datum 01.01.2022

Im dritten und letzten Teil unseres Extremwetterrückblickes schauen wir auf die Monate September bis Dezember des Jahres 2021: vom Spätsommer über den Vollwinter zum Frühling am Jahresende.

September - Doch noch Spätsommer

In der ersten Septemberhälfte dominierte eine spätsommerlich warme Hochdruckwetterlage. Die am 9. und 10. von lokal kräftigen Gewittern beendet wurde. Etwas benachteiligt war der Norden, wo Tiefausläufer häufig für Regen und dichtere Wolken sorgten. In der 2. Monatshälfte stellte sich dann landesweit etwas unbeständigeres und kühleres Wetter ein. Ein schwaches Sturmtief traf die Küste am 30.09. Spektakuläre Bilder erreichten uns an diesem Tag aus Kiel. Ein Tornado verletzte dort 7 Menschen. Insgesamt war der September zu warm und der trockenste seit 15 Jahren.


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Oktober - Trockener ansonsten durchschnittlicher Herbstmonat

Am Anfang des Monats stellte sich eine Südwestwetterlage ein, bei der es letztmalig am 3.10. im Süden sommerlich warm wurde. Nach einer kurzen unbeständigen Witterungsphase führte ein Hochdruckgebiet trockene Luft aus dem Osten heran. Am 10.10. gab es im Tiefland den ersten Nachtfrost. Anschließend setzte sich eine unbeständige und kühle Nordwestwetterlage durch. Am 20.10. fegte Sturmtief "Hendrik", der erste und kräftigste Sturm der Saison mit orkanartigen Böen über die Mitte. Der Rest des Monates verlief ruhig. Am 31.10. sorgte Saharaluft für ungewöhnliche Wärme und ließ die Temperatur nochmal auf 22 °C ansteigen. Insgesamt war aber das Temperaturniveau des Oktobers durchschnittlich. Unterm Strich war der Oktober niederschlagsarm.

November - Weiße Überraschung am 1. Advent

Im November wechselten sich unbeständige Trogwetterlagen mit meist nebligen Hochdruckphasen ab. Am 10.11. sorgte ein V-b-Tief für länger andauernden Regen in der Osthälfte, wobei gebietsweise über 50 l/m² in 24 Stunden zusammenkamen. Dies ist mehr als das sonst übliche Monatsmittel und war an manchen Stationen ein Rekord für das Winterhalbjahr. Der November verlief somit im Osten zu nass. In der Westhälfte gab es nur manchmal wenig ergiebige Schauer und es war deutlich zu trocken. Pünktlich zum 1. Adventswochenende sorgte ein Kaltlufteinbruch zunächst in den Mittelgebirgen, danach auch gebietsweise in tieferen Lagen für den ersten Schnee. Zusammengefasst war der November sehr sonnenarm mit der Jahreszeit entsprechenden Temperaturen.

Dezember - Die Luftmassengrenze ist wieder da

Der letzte Herbststurm namens "Daniel" sorgte im Norden mit schweren Sturmböen und orkanartigen Böen an der Küste für einen stürmischen Dezemberstart. Die erste Dezemberdekade verlief dank einer Nordwestwetterlage zu kühl. Zeitweilige Schneefälle gab es sogar im Flachland, während die Mittelgebirge einwinterten. Die Umstellung kam allerdings am 12.12. mit einer Glatteislage. Anschließend etablierte sich ein ungewöhnlich kräftiges Hoch über West- und Mitteleuropa, das für viel Hochnebel und milde Temperaturen sorgte. Am 20.12. gelangte an der Ostflanke des nach Westen wandernden Hochs ein Schwall arktischer Kaltluft nach Deutschland, die teilweise tagsüber für Dauerfrost und mäßige Nachtfröste sorgte. Am 23.12. wurde diese Kaltluft während einer Glatteislage in den Nordosten zurückgedrängt. Über die Feiertage beschäftigte uns dann eine Luftmassengrenze zwischen arktischer Kaltluft im Nordosten und milder Atlantikluft im Südwesten. In der Nacht zum 24.12. erreichte diese Luftmassengrenze die Mitte und brachte dort pünktlich zu Weihnachten etwas Schnee. Während über Weihnachten im Nordosten tagsüber Dauerfrost bis -8 °C und nachts strenger Frost bis -18 °C herrschte, wurde es im Südwesten bis zu 11 °C warm. An der Luftmassengrenze gab es Unwetter durch teils erhebliches Glatteis in der Mitte Deutschlands. Im weiteren Verlauf setzt sich eine ungewöhnlich milde Westwetterlage durch, bei der die Höchstwerte bis zu 17 °C erreichten. Insgesamt war auch der Dezember durchschnittlich warm, sonnenscheinarm und etwas zu trocken.

Nach dem vergleichsweise ruhigen Jahr 2020 schien das Jahr 2021 alles das nachzuholen, was das Vorjahr verpasst hatte. Für uns war es eines der unwetterträchtigsten Jahre des vergangenen Jahrzehnts. Das DWD-Team wünscht Ihnen ein frohes und gesundes neues Jahr 2022.



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