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26. Dezember 2017 | Dipl.-Met. Christoph Hartmann

Restwetter

Restwetter

Datum 26.12.2017

Weihnachten und auch 2017 waren wieder deutlich zu mild. Gibt es während der letzten Tage von 2017 noch Chancen auf eine Reduzierung des Wärmeüberschusses?

Nun ist auch 2017 bald vorüber und es sind nur noch wenige Tage bis zum Jahreswechsel. 2017 war deutschlandweit betrachtet etwas zu feucht, zu sonnig und erwartungsgemäß zu warm. Erwartungsgemäß, da wir nach internationaler Norm noch immer mit einer Referenzperiode 1961-1990 vergleichen. Sie endete mit dem in Deutschland beobachtbaren Beginn der Erwärmung Ende der 80er Jahre. Die aktuelle Klimaerwärmung spiegelt sich also in der Referenzperiode nicht wider.


Temperaturmittel 1. bis 25.12., dazu die Abweichung zum langjährigen Mittel (1961-1990) des Gesamtmonats
Temperaturmittel 1. bis 25.12., dazu die Abweichung zum langjährigen Mittel (1961-1990) des Gesamtmonats


Können die letzten Tage des Jahres noch zu einer Angleichung an die Normalwerte führen? Beim Niederschlag und bei der Sonnenscheindauer wohl kaum, denn diese ein wenig übernormalen Werte zu reduzieren, ist physikalisch nicht möglich. Und wie sieht es bei der Temperatur aus? Genügend Kälte vorausgesetzt, könnte die positive Abweichung noch reduziert oder gar auf null zurückgeführt werden.

Zunächst betrachten wir die durchschnittlichen Höchst- und Tiefstwerte während der letzten sechs Tagen des Jahres während der Referenzperiode im eher milden Hamburg 3,2 bzw. 1,1°C und dem eher kühlen München 1,5 bzw. -4,2°C

Und wie sieht nun der voraussichtliche Temperaturverlauf der letzten Tage des Jahres aus? Heute überquert eine Kaltfront die Nordwesthälfte, hinter ihr fließen aber nur wenig kühlere Luftmassen zu uns. Nach Tiefstwerten zwischen 5 Grad in Hamburg und -3 Grad in München erwarten wir Höchsttemperaturen zwischen 7 und 11 Grad.

Am Mittwoch und in der Nacht zu Donnerstag zieht eine weitere Wetterfront über uns hinweg ostwärts. Hinter ihr fließt Luft aus arktischen Regionen heran. Allerdings wird sie durch die immer noch "warme" Nordsee (8-10 Grad) erwärmt. Die Höchstwerte erreichen überall etwa 6 Grad. Nachts gehen die Niederschläge teilweise bis in die Niederungen in Schnee über. Tiefstwerte zwischen 3 Grad in Hamburg und -2 Grad in München.

Am Donnerstag ist es stark bewölkt mit Regen und mäßigem Schneefall in den Nordstaulagen. Bis zu 6 Grad wird es in Hamburg, bei maximal 2 Grad fällt in München Schneeregen. In der Nacht zum Freitag liegen die Tiefstwerte um null Grad, im Norden erwarten wir die positiven, im Süden die negativen Werte.

Am Freitag bildet sich über den Alpen ein Hoch aus und die Niederschläge lassen vorübergehend nach. In der gleichen Luftmasse wie am Donnerstag ändern sich die Temperaturen am Tage und in der folgenden Nacht nur wenig.

In der Nacht zum Samstag setzen Niederschläge ein. Sie entstehen durch die dann einsetzende kräftige Strömung zwischen dem nach Osten ziehenden Alpenhoch und westatlantischen Tiefs. Die südwestliche Luftmasse führt am Samstag zu Höchstwerten von nahe 10 Grad im Norden und 6 Grad im Süden. Auch die Nacht zu Sonntag bleibt regnerisch und die Temperaturen gehen kaum zurück.

Auch Silvester sagen unsere Rechnermodelle regnerisches Wetter voraus. 10 Grad soll es fast in ganz Deutschland werden.

Das neue Jahr begrüßen wir dann bei 5 bis 8 Grad unter einem bedeckten Himmel.

Wir sehen also, bis zum Jahresende erwarten wir an allen Tagen Temperaturen, die oberhalb der Werte der Referenzperiode liegen. Die positive Temperaturabweichung für 2017 wird daher bis zum neuen Jahr weiter zunehmen.



© Deutscher Wetterdienst

Bild: Bernd Hussing

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