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21. Dezember 2017 | MSc.-Met. Thore Hansen

Weihnachtswetter im Detail - Winter wo bist du?

Weihnachtswetter im Detail - Winter wo bist du?

Datum 21.12.2017

Bereits das Thema des Tages vom 17.12.2017 ließ wenig Zweifel an verbreitet grünen Weihnachten. Nur ein tiefer Griff in die Trickkiste von Petrus hätte, so der Autor, daran noch etwas ändern können. Doch dieser blieb und bleibt aus! Wir klären heute (21.12.2017), wo das "Schmuddelwetter" nicht ganz so erbarmungslos zuschlägt und wo in Europa weiße Weihnachten gefeiert werden können.

Milde und feuchte Luftmassen vom Atlantik haben in weiten Teilen der tiefen Lagen in den vergangenen Tagen ganze Arbeit geleistet und den Schnee verschwinden lassen. Nur in Teilen Süddeutschlands und im Erzgebirge liegt in Höhenlagen um 400 m noch etwas Schnee. Die Betonung liegt aber auf dem "noch", denn die Lebensdauer dieser bereits nassen Schneedecke ist stark begrenzt. Unterhalb von rund 700 m wird die Schneedecke bis Heiligabend (weitgehend) verschwinden. Oder vereinfacht gesagt: Dort, wo kein Schnee liegt, kommt auch keiner mehr und dort, wo eine Schneedecke liegt, verschwindet sie oftmals.


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Der Blick auf die Wetteraussichten abseits der Schneefrage offenbart für den Heiligen Abend, nun ja - "Schmuddelwetter". Eine dichte Wolkendecke bewegt sich im Süden träge, im Norden flotter von West nach Ost über Deutschland hinweg. Aus dieser fällt immer wieder etwas Regen oder Sprühregen. Nur an den Alpen sowie im angrenzenden Vorland sowie im Süden Baden-Württembergs zeigt sich die Sonne zeitweise. Regen fällt dort zudem kaum. Das ungemütliche Wetter im Norden wird noch durch den Faktor Wind verstärkt. Denn dieser weht dort in Böen stark an der Küste sogar stürmisch aus westlichen Richtungen. Die Pünktlichkeit des "Weihnachtstauwetters" ist wieder einmal bemerkenswert, erreichen doch die Temperaturen am 24. mit 8 bis 12 Grad einen Höhepunkt. Beim nachmittäglichen oder abendlichen Gang zur Kirche kann also meist auf winterliche Kleidungsutensilien verzichtet werden.

Auch für den 1. und 2. Weihnachtstag lässt die großräumige Wetterlage keine Hoffnung auf einen "last minute" Wintereinbruch zu. Mit einer südwestlichen Strömung werden milde und meist feuchte Luftmassen zu uns nach Deutschland transportiert. Zumindest zieht sich der Sprühregen mehr und mehr in den Norden der Republik zurück. Längeren Sonnenschein gibt es aber weiterhin nur im äußersten Süden des Landes. Das Temperaturniveau bleibt mit 6 bis 12 Grad weiterhin deutlich zu hoch für Jahreszeit und der Wind vor allem im Norden ein Thema, inklusive stürmischer Böen an der Waterkant und im höheren Bergland.

Ein Blick über den Tellerrand, sprich auf unsere europäischen Nachbarn, zeigt, dass in weiten Teilen des Kontinents grüne Weihnachten gefeiert werden (müssen). Zwar liegt am heutigen 21. Dezember in Osteuropa vielerorts noch eine dünne Schneedecke, doch diese kann sich meist nicht bis Heiligabend halten. Ähnlich wie bei uns findet sich am 24. in großen Teilen Europas nur im höheren Bergland noch eine Schneedecke. Anders sieht dies etwa nördlich einer Linie Bergen (Norwegen)-Stockholm (Schweden)-Minsk (Weißrussland) aus, wo sich die Schneedecke oft halten kann. Trotz der trüben Wetteraussichten wünsche ich allen Lesern an dieser Stelle ein schönes Weihnachtsfest.



© Deutscher Wetterdienst

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