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20. Dezember 2016 | Dipl.-Met. Christoph Hartmann

Die Abende werden schon wieder länger

Die Abende werden schon wieder länger

Datum 20.12.2016

Der Tag der Wintersonnenwende ist zwar der kürzeste Tag des Jahres, aber weder der Tag mit dem spätesten Sonnenaufgang noch der mit dem frühesten Sonnenuntergang.

"Das kann doch nicht sein", so wird mancher zu dieser Überschrift sagen, denn erst am morgigen Mittwoch, dem 21.12., ist der Beginn des kalendarischen Winters und damit der kürzeste Tag des Jahres. Dass mit diesem Tag auch der späteste Sonnenauf- und der früheste Sonnenuntergang verbunden sind, ist ein Denkfehler, der wohl von den meisten Nichtastronomen gemacht wird. Werfen wir mal einen Blick auf die astronomischen Sonnenuntergänge, so stellen wir fest, dass die lichten Abende sich von heute auf morgen um eine halbe Minute verlängern und nicht verkürzen, wie man fälschlicherweise vermuten könnte. Offensichtlich verlängert sich die lichte Tagesdauer abends bereits seit einem Termin schon vor dem kürzesten Tag.


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Wann aber ist der früheste Sonnenuntergang?

Ein Blick in die entsprechenden Tabellen zeigt, dass der "kürzeste" Abend am 12. Dezember war und der Sonnenuntergang sich seitdem jeden Tag einige Sekunden nach hinten verschiebt. Warum werden dann die Tage trotzdem bis zur Wintersonnenwende kürzer? Wenn sich der Sonnenuntergang an aufeinanderfolgenden Tagen ein paar Sekunden nach hinten verschiebt, aber der Sonnenaufgang sich im Vergleich zum Vortag noch stärker verzögert, so verkürzt sich der lichte Tag. Und zwar so lange, bis die abendliche Verlängerung die morgendliche Tagesverkürzung übertrifft. Das ist erstmals am Tag nach der Wintersonnenwende am 21.12. der Fall.

Wann aber ist nun der späteste Sonnenaufgang?

Die entsprechenden Tabellen verraten uns, dass der späteste Sonnenaufgang am 31.12. ist, einem Termin, an dem der Sonnenuntergang bereits acht Minuten später als zum kürzesten Abend am 12. Dezember liegt.

Im Volksmund spricht man von der Verlängerung des Abends bis Jahresende um einen Hahnenschrei. Dass man davon praktisch kaum etwas merkt, liegt daran, dass nicht die astronomische Sonnenuntergangszeit, sondern die Helligkeit den gefühlten Abend bestimmt. Da spielt auch die Bewölkung eine Rolle. Je nach deren nahezu täglich unterschiedlicher Beschaffenheit ist es etwa 20-30 Minuten früher dunkel als bei wolkenlosem Himmel. Mitte Januar, wenn im Norden der Sonnenuntergang bereits 30, im Süden 25 Minuten später ist als am 12. Dezember, merkt dann jeder, dass die Dunkelheit deutlich später einsetzt.

Und wie verläuft das um die Sommersonnenwende?

Ähnlich, um es kurz zu sagen. Nur ist es hier der Sonnenaufgang, der den extremen Termin zuerst erreicht. Bereits am 16. Juni ist der früheste Sonnenaufgang, die Sommersonnenwende selbst ist am 21.Juni und der späteste Untergang liegt um den 25. Juni.



© Deutscher Wetterdienst

Bild: Thomas Steiner, Wikicommons

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