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12. Februar 2014 | M.Sc.-Met. Anna Wieczorek

Vom Winterwetter weiterhin keine Spur...

Wie oft hat man in diesem Winter genau diesen Satz schon gehört oder gelesen. Manch einer mag sich wohl schon denken: "Langsam kann ich es nicht mehr hören. Der Winter ist doch eh bald um." Das stimmt. Der Monat Februar ist meteorologisch gesehen der letzte Monat der Jahreszeit "Winter".

Auch wenn der Winter bald vorbei ist, ist die Frage nach dem
Winterwetter in Deutschland legitim. Denn in vielen anderen Ländern
tobt das Winterwetter nur so vor sich hin. Beispielsweise versinken
die Alpensüdseite wie auch Teile Spaniens im Schnee. So werden z. B.
in den Pyrenäen oder auch in Kärnten Schneehöhen bis zu 3 m oder
sogar etwas darüber gemessen. Auch in den nächsten Tagen ist in den
Alpen - diesmal mehr in den westlichen Bereichen - weiterhin mit
Schnee zu rechnen.



Am letzten Wochenende wurde auch Japan von einem Schneesturm
heimgesucht. So ein starker Schneesturm sei laut dem japanischen
Wetterdienst JMA (Japan Meteorological Agency) seit über 45 Jahren
nicht vorgekommen.
In der Stadt Senai im Nordosten des Landes fielen bis zu 35 cm
Schnee. Hier hatte es zuletzt vor 78 Jahren so viel geschneit. Auch
in Tokio war die Schneedecke innerhalb eines Tages um 30 cm
angestiegen. Dadurch kamen der Verkehr und die Infrastruktur zum
Erliegen. Allein am Wochenende sind über 1000 Flüge ausgefallen und
rund 20000 Einwohner waren zeitweise ohne Strom. Neben tausenden
Verletzten gab es leider auch ein Dutzend Tote durch Verkehrsunfälle
oder durch herabfallende Schneemassen.
Auch hier zeigen die Prognosen weitere Schneefälle für Teile Japans.


Zurück zu uns...Hier sehen nur die Berglagen ab und zu einige
Schneeflocken, lediglich im Stau des Schwarzwaldes und in den Alpen
schneit es zeitweise auch stärker. Dagegen ist im Flachland bei
Temperaturen von teils über 10 Grad vom Winterwetter keine Spur.
Dafür rückt der Wind bzw. Sturm einmal mehr in den Blickpunkt des
Geschehens.

In der Nacht zum Donnerstag überquert uns ein Ausläufer des
Sturmtiefs TINI, welches sich bei Schottland befindet. Dabei frischt
der Wind wieder deutlich auf.
So weht vor allem im Westen und Nordwesten der Süd- bis Südwestwind
lebhaft mit starken bis stürmischen Böen. An der Nordseeküste und im
Bergland kommt es zu Sturmböen, vereinzelt auch zu schweren
Sturmböen. Auf exponierten Gipfeln wie dem Feldberg im Schwarzwald
oder dem Brocken sind sogar orkanartige Böen nicht ausgeschlossen.

Bereits am Wochenende steht das nächste Sturmtief (wahrscheinlich
ULLA) vor der Tür. Es zieht am Samstag von Großbritannien Richtung
Norwegen und beeinflusst mit seinem Starkwindfeld bis in den Sonntag
hinein große Teile des Landes. Nach jetzigem Stand sind vor allem der
Norden und Westen sowie das Bergland betroffen. Dort sind Sturmböen,
vielleicht sogar schwere Sturmböen aus südwestlichen Richtungen bis
ins Flachland möglich. Auf den Bergspitzen erreichen die Windböen
wahrscheinlich Orkanstärke. Dazu strömt am Samstag sehr milde Luft
subtropischen Ursprungs nach Deutschland, in der die Temperatur bis
auf 15 Grad ansteigt. Auch Werte um 18 Grad sind nicht
auszuschließen, allerdings ist es für solche Details noch etwas zu
früh.



© Deutscher Wetterdienst

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