26. Dezember 2013 | Dipl.-Met. Dorothea Paetzold
DIRK und seine Hinterlassenschaften
Das Orkan-Tief DIRK hat vielen Menschen in Nordeuropa die Feiertage gründlich durcheinander gebracht. Es lag am vergangenen Wochenende noch über dem Nordatlantik und war mit seinem Zentrum am Montag etwa bei Schottland angelangt.
In der Nacht zum Montag legte bereits der Wind über den Britischen Inseln deutlich zu. Am Tag wurden dann in einer Region von der Südhälfte Englands bis hin zur Bretagne, aber auch auf den Inseln im Ärmelkanal Böen mit über 100 km/h gemessen. Am Dienstag waren die stärksten Windböen zwar dann über der Nordsee mit verbreitet über 110 km/h, im Bereich der Britischen Inseln hatte er aber kaum nachgelassen. Am stärksten betroffen war an dem Tag Schottland und Nordengland mit Böen über 90 km/h, an einigen Stationen wurde wiederum die 100 km/h-Schwelle überschritten. Der Wind wäre bereits an einigen Orten in die Unwetter-Kategorie einzuordnen. In dem aktuellen Fall kamen auch noch respektable Regenmengen hinzu: Allein von Montag früh bis Dienstag früh landeten vielerorts mehr als 50 Liter Regen in den Messtöpfen.
Wir sind in Deutschland von diesen gravierenden Auswirkungen
weitgehend verschont geblieben. Am Heiligabend traten zwar auf den
Nordseeinseln vorübergehend mal Windgeschwindigkeiten von 100 km/h in
Böen auf, am Nachmittag schwächte sich der Wind jedoch wieder ab.
Lediglich in den Gipfellagen des Harzes und der Rhön und auf einigen
Alpengipfeln blies der Wind in Orkanstärke. Es setzte im Laufe des
Dienstags von Nordwesten Regen ein. An Heiligabend regnete es
besonders reichlich vom Emsland bis nach Rheinland-Pfalz, am 1.
Feiertag war Baden-Württemberg betroffen. 30 bis 50 Liter
Niederschlag wurden rund um den Schwarzwald registriert. Allerdings
ging der Regen in den Hochlagen in Schnee über. Für einige Menschen
erfüllte sich also doch noch der Traum von Weißen Weihnachten! Am
heutigen 2. Weihnachtsfeiertag wurde auf dem Feldberg eine Schneehöhe
von 31 cm gemessen!
Und wie geht's weiter? Nun, das nächste Tief steht schon vor der
Haustür und wird uns weitere Niederschläge bereits am morgigen
Freitag und auch am Wochenende bescheren. Die Schneefallgrenze dürfte
dann so etwa bei 600 bis 800 Meter liegen.
© Deutscher Wetterdienst
Bild: Brian Wotherspoon
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