13. August 2013 | Dipl.-Met. Thomas Ruppert
Regenzeit in Westafrika
Das Klima der Region wird wesentlich vom Westafrikanischen
Monsunsystem (zonale Verlagerung der Innertropische Konvergenzzone)
bestimmt und als tropisch-wechselfeucht bezeichnet, mit mehr oder
weniger deutlich ausgeprägten Trocken- und Regenzeiten im
nordhemisphärischen Winter bzw. Sommer. Nach Norden hin verkürzen
sich die Regenperioden, bis sie schließlich im Wüstenklima der Sahara
verschwinden. In Richtung Äquator verlängert sich die feuchte Zeit
und an der Guineaküste herrscht tropisches Regenklima mit
ganzjährigen Niederschlägen.
Knapp sechs Wochen vor der herbstlichen Tagundnachtgleiche am
22.09.2013 verläuft die Innertropische Konvergenzzone (ITCZ), ein im
Laufe des Jahres den Sonnenhöchstständen folgender, durch starke
Konvektion und vertikalen Massenabfluss verursachter,
weltumspannender Tiefdruckgürtel, über Westafrika etwa zwischen 10
und 15 Grad nördlicher Breite. In seinem Bereich treten, mit
Schwerpunkt in der zweiten Tageshälfte, meist von heftigen Gewittern
begleitete Starkregen (sog. Zenitalregen) auf. Auch wenn diese
raum-zeitlich stark variieren und bisweilen unregelmäßig sind,
stellen sie doch in der trocken-heißen Sahelzone die lebensnotwendige
Regenzeit dar.
Beispielsweise fielen innerhalb von vierundzwanzig Stunden bis heute
früh 06:00 Uhr Weltzeit am Flughafen von Banjul (13°20'N, 016°39'W,
29 m NN) 116 L/m² (= mm) Regen in den Messbecher, während es an der
Wetterstation Banjul Half-Die (13°30'N, 016°40'W, 1 m NN) "nur" 51 mm
waren. Aufwärts des Gambia-Flusses registrierte man in der Stadt
Basse Santa Su (13°24'N, 014°17'W, 4 m NN) 101 mm. Korrekterweise
gehört die Flussoase des Gambia River nicht mehr zum Sahel.
Allerdings wurden auch im benachbarten, trockenen Senegal sowie in
Mali und Burkina Faso vielerorts hohe zweistellige Regenmengen
beobachtet.
Eine Karte der vierundzwanzigstündigen Niederschlagsmengen [mm] vom
13.08.2013, 06:00 UTC, unterlegt mit einem infraroten Satellitenbild
(Kanal bei 10.8 µm im "atmosphärischen Fenster") finden Sie nebenstehend.
Man sieht deutlich die
hoch reichende Quellbewölkung der innertropischen Konvergenzzone mit
ihren sehr kalten Wolkenobergrenzen.
© Deutscher Wetterdienst
Bild: DWD
Themenarchiv:
09.05. - Persistente Hochdrucklage
08.05. - Sonne als Medizin
07.05. - Hoch RICCARDA
06.05. - Feliz cumpleaños, señora Saulo!
05.05. - Arktisches Meereis mit historisch niedriger Winterausdehnung
04.05. - 10 Jahre Bützow – Ein Tornadoausbruch der in Erinnerung bleibt
03.05. - Heftige Gewitter drehen die Wetteruhr vom Frühsommer zurück zum Frühling!
02.05. - Deutschlandwetter im April 2025
01.05. - May Day is Lei Day
30.04. - Tanz in den Mai
29.04. - (K)ein Thema des Tages
28.04. - Immer noch zu trocken ...
27.04. - Blitze und die Erfindung des Blitzableiters
26.04. - Heiter bis historisch: Ein 26. April voller Geschichte(n)
25.04. - Tag des Baumes
24.04. - Endlich wieder Regen?!
23.04. - Ein Käffchen geht immer
22.04. - Die Gewittersaison ist gestartet
21.04. - Die Gewitterlage am Ostersonntag
20.04. - Knoblauch: Der Wetterflüsterer im Beet
19.04. - Bicycle day
18.04. - Gewitterprognose im Warndienst des DWD
17.04. - Niederschlagsbilanz
16.04. - Starker Temperaturkontrast mit Folgen
15.04. - Große Wetter- und Temperaturkontraste über Deutschland
14.04. - Niederschläge auf der Alpensüdseite
13.04. - Endlich Regen – aber Vorhersage mit Tücken
12.04. - Das neue Naturgefahrenportal (NGP) des Deutschen Wetterdienstes
11.04. - Der Wind, der Wind, …
10.04. - Sonnige Aussichten