06. Juni 2013 | Dipl.-Met. Thomas Ruppert
Der Juni...
...war im altrömischen Kalendarium ursprünglich der vierte Monat des
Jahres, er ist nach der Himmelsgöttin Juno, der Gattin des
Göttervaters Jupiter benannt. Juno galt als "jugendlich blühende",
sie war die Göttin der Gestirne, außerdem Stifterin und Hüterin der
Frauen, der Liebenden und der Ehe. Ein altdeutscher Name für den Juni
ist "Brachmond", da in der mittelalterlichen Dreifelderwirtschaft in
diesem Monat die Bearbeitung der seit der Vorjahresernte liegen
gebliebenen Brache begann.
Das Wachstum von Flora und Fauna erreicht in Mitteleuropa im Juni
seinen Höhepunkt, viele Pflanzen gehen von der Blüte in den
Reifezustand über. Im Juni ist Sonnenwende, am 21.06.2013 um 07:04
Uhr MESZ beginnt auf der Nordhalbkugel der kalendarische Sommer. An
diesem Tage steht die Sonne in 50° nördlicher Breite mittags etwas
mehr als 63° über dem Horizont, die lichte Tageslänge beträgt in
Hamburg gut 17, in München etwa 16 Stunden.
Die Nächte um die Sonnenwende sind die kürzesten des Jahres. Sie sind
durch das Mondlicht erhellt, denn am 23.06.2013 ist Vollmond. Nahezu
zeitgleich passiert der Mond auf seiner elliptischen Bahn um unseren
Planeten den erdnächsten Punkt (Perigäum), somit ist der
Juni-Vollmond der großflächigste Vollmond des gesamten Jahres. Die
Entfernung von der Erde zum Mond beträgt dann 356991 km, 1400 km
weniger als die Distanz Erde -Mond während des Vollmondes im Mai.
Auch der Juni kennt sog. Witterungsregelfälle bzw. meteorologische
Singularitäten, etwa die "Schafskälte", einen Polarlufteinbruch aus
Nord oder Nordwest, welcher mit hoher Wahrscheinlichkeit, aber nicht
alljährlich, etwa zwischen dem 4. und dem 20. Juni auftritt. Die
kühle und unbeständige Witterung zu Monatsbeginn ließe sich diesem
Phänomen zuordnen. In Kombination damit verursachte eine Vb-artige
Wetterlage die verheerenden Niederschläge in Mittel- und
Süddeutschland.
© Deutscher Wetterdienst
Bild: Ulrich Wieber
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