18. März 2014 | Dipl.-Met. Thomas Ruppert
Antizyklonale Westlage
Der Jahresverlauf der Witterung an einem Ort oder in einem Gebiet Mitteleuropas besteht aus einer Folge typischer Wettersituationen, den "Großwetterlagen". Diese ergeben sich durch großräumige Luftdruck- bzw. Geopotentialverteilungen und die daraus resultierenden Strömungsmuster.
Welche Großwetterlage sich einstellt, wird letztendlich durch die
allgemeine Zirkulation der Atmosphäre bestimmt und manifestiert sich
im raum-zeitlichen Verhalten der atmosphärischen Höhenströmung in der
mittleren Troposphäre. Diese fließt auf der Nordhalbkugel etwa so,
dass in Stromrichtung betrachtet, auf der rechten Seite hoher
Luftdruck bzw. hohes Geopotential und auf der linken Seite tiefer
Luftdruck bzw. niedriges Geopotential herrschen.
Das Wetter selbst wird außerdem durch die Eigenschaften der in das
jeweilige Zirkulationsregime einbezogenen Luftmassen dominiert. Es
kann während der Andauer einer Großwetterlage an einzelnen Orten
innerhalb des betrachteten Gebietes durchaus wechseln, der allgemeine
Witterungscharakter bleibt jedoch erhalten.
Derzeit dominiert eine "antizyklonale Westlage" (wiss. Abkürzung Wa)
unser Wetter, wobei "antizyklonal = hochdruckbeeinflusst" gilt. Diese
Zirkulationsform ist weitgehend zonal ausgeprägt. Im konkreten Falle
verläuft zwischen tiefem Luftdruck über dem nördlichen Europa und
einer sich von den Azoren bis in den östlichen Mittelmeerraum
erstreckenden Hochdruckzone in der mittleren Troposphäre eine eher
schwach mäandrierende, westliche Höhenströmung.
Antizyklonale Westwetterlagen sind typisch für Mitteleuropa. Im
Gegensatz zur generell unbeständigen "zyklonalen Westlage" liegt die
"Frontalzone", also der Übergangsbereich zwischen polaren und
subtropischen Luftmassen, weiter nördlich und ruft sozusagen eine
"Zweiteilung" der Witterung hervor. Dann herrschen in Norddeutschland
sommers wie winters ausgeglichene Temperaturverhältnisse, in
Süddeutschland dagegen heißes Sommerwetter bzw. kaltes Winterwetter.
Im Bodenniveau wird in diesen Tagen milde Atlantikluft herangeführt.
In die Strömung eingelagerte Tiefausläufer bringen vor allem
Norddeutschland unbeständiges, niederschlagsträchtiges Wetter,
während Hochdruckeinfluss der Mitte und dem Süden Deutschlands eine
warme Märzsonne beschert.
Zur visuellen Unterstützung des eben Erläuterten sei auf die im
Internetangebot des Deutschen Wetterdienstes unter der Rubrik
"Spezielle Nutzer/Hobbymeteorologen" angebotenen Boden- und
Höhenwetterkarten verwiesen.
© Deutscher Wetterdienst
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