12. Oktober 2012 | Dipl.-Met. Dorothea Paetzold
Goldener Oktober - wo ist er...?
Die Bäume haben ihre bunten Kleider herausgeholt und in den letzten
Tagen konnte man sie auch zumindest stundenweise mit blauem Himmel
genießen, bevor Regengebiete heran rauschten. In vielen Regionen
Deutschlands ist der vieljährige Mittelwert für den Monat Oktober
dadurch bereits überschritten. In jenen Bundesländern, die im Oktober
- Mittel ohnehin nur 25 bis 35 l/m² Regen zu verzeichnen haben
(Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern), ist das keine
große Kunst. Aber zwischen Südschwarzwald und Allgäu rauschten mehr
als 100 l/m² vom Himmel!
Ähnlich ergiebig regnete es in der Schweiz - kein Wunder, zogen doch
die Regenfronten von Südwesten heran.
Aber wir wollen ja den Goldenen Oktober suchen!
Zeitweise war er in den letzten Tagen in Österreich zu Gast,
schließlich hatten sich die heranziehenden Regengebiete im Bereich
unserer Nachbarn im Südosten bereits deutlich abgeschwächt. Daher
schien dort tatsächlich häufiger die Sonne.
Noch mehr Sonnenschein gab es auf der Alpensüdseite. In Südtirol und
der Südschweiz ließen sich bunte Blätter, Berge und blauer Himmel bei
22 Grad (Bozen, Lugano) besonders genießen.
Und wie geht es weiter?
In Oberitalien ist es mit dem Sonnenschein nun vorbei. Ein
Tiefdruckgebiet bringt zunächst dichte Bewölkung, spätestens ab
Sonntag Regen und Abkühlung. Oberhalb etwa 1800m schneit es dann. In
der Schweiz und in Österreich zeigt sich am Samstag noch die Sonne.
Am Sonntag regnet es in der Schweiz wieder und die Lagen oberhalb
1800m bekommen Schnee. Ab Dienstag wandert das Regengebiet ostwärts
und erreicht Österreich, während die Schweiz in den Genuss eines
Zwischenhochs kommt.
Bei uns in Deutschland muss man die Sache gemischt sehen: Am Samstag
dominiert im Norden windiges Schauerwetter. Im Osten und Südosten
kann man sicher bei einem Herbstspaziergang den Regenschirm daheim
lassen. Aber im Westen kommt neuer Regen auf. Regen ist ebenso das
passende Stichwort für die folgenden Tage.
Es kommt aber ein Lichtblick in Form des bereits erwähnten
Zwischenhochs auf, das sich ab Dienstag auch zu uns vorschiebt.
Inwieweit sich dann aber die Sonne zeigt, bleibt abzuwarten!
© Deutscher Wetterdienst
Bild: Carsten Przygoda
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