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18. Januar 2025 | Dipl.-Met. Martin Jonas

Hochdruckphänomene im Winter

Hochdruckphänomene im Winter

Datum 18.01.2025

Das heutige Thema des Tages beschäftigt sich mit Hochnebel und Industrieschnee.

Seit nunmehr über einer Woche schiebt Hoch BEATE sehr verbreitet Nebelfelder durchs Land. Eine bei winterlichen Hochdruckwetterlagen recht klassische Situation, auf die auch hier im Thema das Tages schon eingegangen wurde, auch vor noch nicht allzu langer Zeit (https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2025/1/12.html). Beate verlagert ihren Schwerpunkt nunmehr in Richtung Südosteuropa. Am morgigen Sonntag um die Mittagszeit wird sie in Ungarn erwartet, was auch der Abbildung 1 zu entnehmen ist.

Fronten- und Bodendruckvorhersage für Sonntag, 19.01.2025, 12 UTC (Quelle DWD)
Fronten- und Bodendruckvorhersage für Sonntag, 19.01.2025, 12 UTC (Quelle DWD)


Bezüglich der Nebelauflösung sollte man heute wie schon vor einer Woche nicht auf allzu viel Sonnenunterstützung hoffen. Immerhin hat sich der Sonnenstand seit der Wintersonnenwende noch nicht allzu sehr verändert. Etwas Hoffnung lässt sich aber, vor allem im Südosten, aus der Windsituation ableiten. Da der Wind dort ein klein wenig zulegen soll, steigen die Chancen auf bessere Durchmischung und entsprechend auf Wolkenlücken. Der zweite Faktor für ein Mehr an Sonnenstunden ist die Tatsache, dass die feuchte Grundschicht von oben immer mehr zusammengedrückt wird. Je dünner diese Schicht ist, desto größer auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Wolken aufbrechen. Letztendlich ergibt sich eine Situation, in der der Sonntag im Vergleich zum heutigen Samstag der etwas freundlichere Tag sein sollte, wobei genaue lokale Aussagen über die Sonne-Wolken-Verteilung nur schwer getroffen werden können.

Diese Aussage gilt zumindest für die Meteorologinnen und Meteorologen. Wettervorhersagemodelle haben diesbezüglich - glücklicherweise - keine Skrupel. Es wird gerechnet und im Anschluss wird ein Ergebnis geliefert. Ein solches Ergebnis, in diesem Fall von unserem DWD-Modell MOSMIX, liefert Abbildung 2. Insbesondere im Norden verspricht der Sonntag im Vergleich zu heute mehr Sonne. Das ist auch nicht verwunderlich, schließlich ziehen dort heute dichte Wolken durch. Aber auch im Süden ist eine Tendenz zu weniger Nebel bzw. mehr Sonne auszumachen.

Prognose der Sonnenscheindauer für den heutige Samstag und den morgigen Sonntag (Quelle DWD)
Prognose der Sonnenscheindauer für den heutige Samstag und den morgigen Sonntag (Quelle DWD)


Außer der spannenden Nebelfrage stellt sich noch eine andere Frage, nämlich die nach den Niederschlägen. Auf den ersten Blick lautet die Antwort natürlich: "Es bleibt trocken" - und so steht es auch in unseren Wetterberichten! Aber heute Morgen trudelten im Westen hier und da Nutzermeldungen zu Industrieschnee ein. Dieser bildet sich aus tiefem Stratus, wenn lokal, zumeist durch Industrieanlagen (daher der Name), Feuchte in die Atmosphäre eingebracht wird. Zwingend erforderlich für Industrieschnee sind eine windarme Wetterlage sowie eine kräftige Inversion, die nach oben von einer sehr trockenen Schicht gedeckelt wird. Beides ist aktuell gegeben. Die Tatsache, dass Industrieschnee bevorzugt in den Morgenstunden fällt, passt zu den genannten Meldungen. Die Abbildung 3 zeigt den Ausschnitt aus einem Nutzerfoto von heute Morgen. Weiter Infos zu Industrieschnee finden sie auch im Thema des Tages vom 5.2.2018 (https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2018/2/5.html).

Industrieschnee (Quelle Nutzerbild der DWD-WarnApp am 18.01.2025)
Industrieschnee (Quelle Nutzerbild der DWD-WarnApp am 18.01.2025)


Egal ob Sonnenlücken in der Hochnebeldecke oder Industrieschnee - beide Wetterphänomene sind hochdruckgebunden. Für die kommende Woche deutet sich aber von Westen bzw. Nordwesten her eine Wetterumstellung an. Dann wird es wieder etwas turbulenter - und neue Wetterthemen drängen sich in den Vordergrund




© Deutscher Wetterdienst

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