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10. Juli 2024 | MSc.Meteorologe Sebastian Schappert

Weiterhin wechselhaftes Sommerwetter

Weiterhin wechselhaftes Sommerwetter

Datum 10.07.2024

Das wechselhafte Wetter setzt sich mit Schauern und Gewittern weiter fort. Nach möglichen Unwettern in der Nacht zum Samstag fließt von Westen vorübergehend deutlich kühlere Luft ein.

Am heutigen Mittwoch findet man ein Tief namens "Elke" über der Nordsee. An dessen Südflanke fließt mit einer südwestlichen Strömung schwülwarme Luft nach Deutschland. In diese Strömung eingelagert ist eine sogenannte Konvergenzlinie, die bereits am Vormittag über den mittleren Landesteilen für Schauer und einzelne Gewitter sorgt. Ab den Mittagsstunden können sich dann vielerorts weitere Schauer und Gewitter bilden. Insbesondere im Osten und Nordosten des Landes besteht dabei lokal die Gefahr von schweren Gewittern (Unwetter) mit heftigem Starkregen, Hagel sowie vereinzelt schweren Sturmböen.


Über Deutschland ziehen Schauer und Gewitter nordostwärts. In den Mittagsstunden bildet sich im Osten und Nordosten eine kräftige Gewitterlinie. (Quelle DWD)
Über Deutschland ziehen Schauer und Gewitter nordostwärts. In den Mittagsstunden bildet sich im Osten und Nordosten eine kräftige Gewitterlinie. (Quelle DWD)


Wenngleich in der Nacht zum Donnerstag die Unwettergefahr nachlässt, kommt es weiterhin zu gebietsweise durchziehenden Schauern und Gewittern. Zum Donnerstag fließt dann von Westen und Nordwesten etwas trockenere und kühlere Luft ein. Am Donnerstag selbst bleibt es vor allem im Osten und Süden in der weiterhin recht feuchten Luft bei Höchstwerten bis 29 Grad wechselhaft mit einigen Schauern und Gewittern, die am Abend aber allmählich abklingen. Im Norden und Westen wird es etwas kühler bei 22 bis 26 Grad, meist bleibt es dort niederschlagsfrei.


Wolken- und Niederschlagsvorschaufilm des ICON-D2-Wettermodells von Mittwoch, den 10. Juli 2024, 14 Uhr bis Freitag, 12. Juli 2024 14 Uhr. (Quelle DWD)
Wolken- und Niederschlagsvorschaufilm des ICON-D2-Wettermodells von Mittwoch, den 10. Juli 2024, 14 Uhr bis Freitag, 12. Juli 2024 14 Uhr. (Quelle DWD)


Vorübergehend stellt sich dann in der Nacht zum Freitag unter leichtem Zwischenhocheinfluss eine kurze, niederschlagsfreie Phase ein, bevor ein weiteres Tief namens "Frieda" zum Freitag von Frankreich und Benelux her weitere kräftige Schauer und Gewitter mit lokaler Unwettergefahr bringt. Diese überqueren Deutschland dann nordostwärts und gehen in der Nacht zum Samstag in der Osthälfte in schauerartigen und gewittrigen Starkregen über, der dort unwetterartig ausfallen kann. Allerdings bestehen derzeit noch einige Unsicherheiten in den Wettermodellen bezüglich des genauen Ablaufs und der räumlichen Verteilung der Niederschläge. Dies wird beispielsweise anhand der 12-stündigen Niederschlagsmengen in der Nacht zum Samstag recht deutlich. Während das deutsche und das britische Wettermodell durchaus unwetterartige Niederschlagsmengen simulieren, zeigen das europäische und amerikanische Modell hingegen nur geringe Niederschläge.


Vergleich von vier verschiedenen Wettermodellen bei der 12-stündigen Niederschlagsvorhersage für die kommende Nacht zum Samstag. (Quelle DWD)
Vergleich von vier verschiedenen Wettermodellen bei der 12-stündigen Niederschlagsvorhersage für die kommende Nacht zum Samstag. (Quelle DWD)


Rückseitig der Gewitter fließt ab der Nacht zum Samstag mit einer westlichen Strömung deutlich kühlere Luft von Westen zu uns ein, die sich dann am Samstag tagsüber auch in den Höchstwerten widerspiegelt: Lediglich im Osten steigt das Thermometer nochmals auf 25 Grad, im Westen und Nordwesten liegen die Temperaturen voraussichtlich nur bei kühlen 16 bis 18 Grad. Das Wettergeschehen kann sich am Wochenende jedoch deutlich beruhigen. Nur im äußersten Norden bleibt es noch wechselhaft und zeitweise windig bis stürmisch. Nach Süden zu ist es hingegen oft niederschlagsfrei. Zum Sonntag dreht die Strömung dann auf südwestliche Richtungen, sodass die Höchsttemperaturen meist wieder auf über 20 Grad ansteigen, im Süden und Osten werden auch wieder die 25 Grad erreicht.



© Deutscher Wetterdienst

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