19:33 MESZ | 27.08.2025 Profi-Wetter| Mobile Seite| Kontakt| Impressum| Datenschutz
Facebook Twitter
Drucken
11. November 2022 | Dipl.-Met. Simon Trippler

Das Wetter am 11. November 1952

Das Wetter am 11. November 1952

Datum 11.11.2022

Wie war das Wetter am Tag der Gründung des Deutschen Wetterdienstes?

Genau 70 Jahre ist es am heutigen 11. November 1952 her, dass der Deutsche Wetterdienst gegründet wurde. In Sachen Wetter und Klima ist in dieser Zeit viel passiert und nicht nur deshalb ist ein Blick auf das Wetter am Gründungstag sehr interessant.

Wetterkarte vom 11. November 1952 vom Deutschen Wetterdienst mit Fronten, Isobaren und weiteren Wetterelementen (Quelle Deutscher Wetterdienst)
Wetterkarte vom 11. November 1952 vom Deutschen Wetterdienst mit Fronten, Isobaren und weiteren Wetterelementen (Quelle Deutscher Wetterdienst)


Abbildung 1 zeigt die Wetterkarte des Deutschen Wetterdienstes vom Dienstag, 11. November 1952 um 7 Uhr morgens. Hinter einem Tief über der Ostsee strömte auf direkten Weg vom Nordmeer über die Nordsee arktische Polarluft nach Deutschland. Mit dem Hoch mit Schwerpunkt westlich der Britischen Inseln lässt sich die Großwetterlage "Nord zyklonal" (Nz) klassifizieren, der wir im bisherigen Herbst 2022 überhaupt noch nicht begegnet sind. Die Drängung der Isobaren (Linien gleichen Luftdrucks) verrät, dass die Strömung recht straff war, was recht windiges Wetter bedeutete. Im Bereich der über Süddeutschland liegenden Kaltfront kam es gebietsweise zu Niederschlägen (schräg nach oben rechts schraffierte Bereiche), die zum Teil als Schnee fielen (gekennzeichnet durch die Sterne). Im Norden traten Schauer auf (markiert durch nach unten weisende Dreiecke).


Beobachtungsdaten vom 11. November 1952 vom Deutschen Wetterdienst (Quelle Deutscher Wetterdienst)
Beobachtungsdaten vom 11. November 1952 vom Deutschen Wetterdienst (Quelle Deutscher Wetterdienst)


Die Beobachtungen (siehe Abbildung 2, 3. Spalte oben) zeigen Temperaturen zwischen 0 und 6 Grad im Tiefland und Frost im höheren Bergland. Auf der Zugspitze wurden -11 Grad gemessen bei einer Schneehöhe von 4 Metern (!). Da muten die am heutigen Freitagmorgen gemessenen 20 cm Schnee dort ganz schön kümmerlich an.

Darüber hinaus zeigen die damaligen Beobachtungen, dass es vor allem im Süden auch viel geregnet hat. In Oberstdorf fielen sogar 51 Liter pro Quadratmeter in 24 Stunden (siehe 4. Spalte oben), was umgemünzt auf unser heutiges Warnmanagement eine Unwetterwarnung vor ergiebigen Dauerregen bedurft hätte. Auch sonst gab es im Süden häufig 10 bis 30 Liter pro Quadratmeter in 24 Stunden.





Übersicht vom 11. November 1952 und Vorhersage für den 12. November 1952 vom Deutschen Wetterdienst (Quelle Deutscher Wetterdienst)
Übersicht vom 11. November 1952 und Vorhersage für den 12. November 1952 vom Deutschen Wetterdienst (Quelle Deutscher Wetterdienst)


Und wie war die Vorhersage? Das verrät Abbildung 3 im unteren Teil, wobei die Vorhersagen allerdings für den kommenden Tag galten, also dem 12. November 1952. Erwartet wurden in Südbayern noch Schneefälle, die aber nachlassen sollten. In den anderen Regionen wurde mit Schauern, teils als Regen, teils als Schnee, gerechnet. Die Höchsttemperaturen sollten bei 1 bis 4 Grad liegen, nachts wurde häufig leichter Frost prognostiziert. Auch in den Folgetagen sollte es nach kurzer Pause nasskalt weitergehen. Von derartig nasskalten Verhältnisse sind wir derzeit zwar noch weit entfernt, im Laufe der kommenden Woche deutet sich aber eine Abkühlung an.










© Deutscher Wetterdienst

Themenarchiv:

27.08. - Erst sommerlich, dann regnerisch

26.08. - Tropisch oder nicht, das ist hier die Frage! - Teil 1

25.08. - Der Landgang eines Tropensturms

24.08. - Ein letztes Aufbäumen des Hochsommers

23.08. - Hoch "Mareike" sorgt für ruhiges Wetter

22.08. - Die Gänseblümchenwelt - Teil 2

21.08. - Der Gänseblümchenplanet - Teil 1

20.08. - Akklimatisierung - der Schlüssel beim Höhenbergsteigen

19.08. - Das Ende der Hundstage

18.08. - Hurrikan ERIN und dessen Einfluss auf das Wettergeschehen in Europa

17.08. - Hurrikan ERIN wirbelt über dem Atlantik

16.08. - Auswirkungen eines Blitzeinschlags in ein Fahrzeug

15.08. - Markanter Luftmassenwechsel beendet die Hitzewelle

14.08. - Von Schwämmen und Städten

13.08. - Sommerlich, heiß, sehr heiß? - "Kenntage" des Sommers 2025

12.08. - Perseiden 2025 – Sternschnuppen am Firmament

11.08. - Wolkenimpfung zur Hagelabwehr - Methode und Nutzen

10.08. - TEAMx: Groß angelegtes Forschungsprojekt in den Alpen

09.08. - Der Sommer mit Hindernissen nimmt zur neuen Woche richtig Fahrt auf!

08.08. - Die atlantische Hurrikansaison 2025: Prognosen und Ist-Zustand

07.08. - Von Blitzen und Megablitzen

06.08. - Tornados - Faszinierende Naturgewalt mit zerstörerischer Kraft

05.08. - Nach NING kommt INES und bringt den Sommer zurück

04.08. - Das Jahr ohne Sommer

03.08. - Extremes Wetter in Teilen Europas

02.08. - Deutschlandwetter im Juli 2025

01.08. - Regen ohne Ende? – FLORIS bringt die Wende

31.07. - Hundstage? Dieses Jahr nur "kalter Hund"

30.07. - 30 % Regenwahrscheinlichkeit - Was bedeutet das?

29.07. - Hoffnung auf mehr Sonne?