19. Januar 2012 | Dipl.-Met. Thomas Ruppert
Frontalzone über Deutschland
Gerade im Winterhalbjahr sind Wettererscheinungen in unseren
gemäßigten Breiten oftmals mit sog. Fronten verbunden. Als Front
bezeichnet man die Schnittlinie einer Fläche am Boden bzw. auf der
Bodenwetterkarte, welche zwei Luftmassen mit unterschiedlichen
physikalischen Eigenschaften voneinander trennt.
Innerhalb einer Luftmasse sowieso, aber auch beim Übergang von einer
Luftmasse zu einer anderen erfolgt die horizontale Änderung dieser
Eigenschaften (u.a. Temperatur, Dichte, Feuchtigkeit) streng genommen
kontinuierlich. Meist wird sie jedoch als sprunghaft empfunden, so
dass man zu recht von Grenzflächen zwischen den Luftmassen spricht.
Im Bereich einer Frontfläche vermischen sich Luftmassen mit
unterschiedlichen Temperaturen und Wasserdampfgehalten. Die
"Mischluft" ist übersättigt und es kommt zur Kondensation des
Wasserdampfes, daher sind Fronten vielfach mit Wolken und
Niederschlagsbildung verbunden. Frontalzonen entstehen immer dann,
wenn durch die atmosphärische Zirkulation verschiedene Luftmassen
gegeneinander strömen und seitwärts abgelenkt werden.
Derzeit dominiert das kräftige Sturmtief FABIENNE mit Kern über dem
Nordmeer unser Wetter. Sein Frontensystem liegt zonal mäandrierend
über Mitteleuropa und trennt milde Luft im Süden von kühlerer und
trockenerer Luft im Norden. Dabei regnet es vor allem im Bergland
ergiebig, so dass es dort in Verbindung mit relativ hohen
Temperaturen zu kräftigem Tauwetter kommt. Im weiteren Verlauf dreht
die Strömung auf Nordwest und mit sinkenden Temperaturen stellt sich
nasskalte Witterung ein.
© Deutscher Wetterdienst
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