Und tĂ€glich grĂŒĂt das Murmeltier, könnte man beim Blick aus dem Fenster meinen. Eine einheitlich graue Suppe prĂ€gt das Himmelsbild in einigen Teilen Deutschlands nun schon seit lĂ€ngerer Zeit. AusfĂŒhrlich wurde dazu im Thema des Tages vom 18.11.2021 eingegangen. Doch heute soll es darum gehen, wie viel Niederschlag aus dieser grauen Suppe denn tatsĂ€chlich schon gefallen ist? Zwar nieselte es in den vergangenen Tagen zeit- und gebietsweise immer wieder, aber erkleckliche Mengen kamen dabei sicherlich nicht zustande. Es reicht zwar, dass die Böden feucht und tief sind, was man sicherlich an sĂ€mtlichen NaturrasenplĂ€tzen im Land feststellen kann, aber PfĂŒtzen auf den StraĂen oder Seenlandschaften auf den Feldern findet man derzeit nicht. Schuld daran sind die umfangreichen Hochdruckgebiete Silvi, Tilda, Uta und Valentina, die sich seit Wochen quasi die Klinke in die Hand drĂŒcken. Hochdruckgebiete in den Herbstmonaten sorgen hĂ€ufig dafĂŒr, dass sich eine ausgeprĂ€gte Inversionswetterlage einstellt. Dann ist es zwar in den Niederungen oft grau, aber die Wolkendecke ist nicht mĂ€chtig genug, damit sich ausgeprĂ€gter Niederschlag bilden kann. Meistens reicht es nur fĂŒr SprĂŒhregen, der dann aus der Hochnebeldecke ausfallen kann. Dann nieselt es zwar ĂŒber Stunden hinweg, mehr als 1 l/qm kommt dabei insgesamt jedoch kaum zusammen.
Ein Blick auf die Grafik der absoluten Gesamtniederschlagsmenge (siehe linke Grafik) zeigt jedoch, dass es in Deutschland sehr wohl Regionen gibt, in denen im bisherigen November teilweise 60-80 l/qm gefallen sind. Dies ist zum einen der Osten des Landes in etwa von der Uckermark bis zum Erzgebirge und Teile des Alpenrandes. Im Mittel fallen im gesamten November beispielsweise im Leipziger Raum um 40 l/qm, in der Uckermark um 45 l/qm und im Raum Dresden um 50 l/qm. In Leipzig-Schkeuditz (Sachsen) und AngermĂŒnde (Brandenburg) wurden diese Niederschlagsmengen bereits innerhalb eines Tages am 4.11.2021 registriert. Verantwortlich dafĂŒr war Tief Peter, das sich auf einer Vb-artigen Zugbahn von Oberitalien in Richtung Finnischen Meerbusen bewegte. Es fĂŒhrte feuchte Mittelmeerluft in den Osten und SĂŒden des Landes, wodurch es anfangs des Monats dort teils ergiebig regnete. Auch am Alpenrand kam es zu Beginn des Monats durch eine schleifende Kaltfront zu stĂ€rkeren NiederschlĂ€gen. Die Niederschlagsmengen im SĂŒdwesten, vor allem entlang der Mosel und in Rheinhessen, sind auf ein nahezu stationĂ€res Niederschlagsband Anfang des Monats zurĂŒckzufĂŒhren. Im Norden des Landes sorgte Tief Rudolf am 6./7.11. fĂŒr nennenswerte NiederschlĂ€ge.
Betrachtet man nun die relative Niederschlagsmenge (siehe rechte Grafik), bei der die bisher gemessenen NiederschlĂ€ge ins VerhĂ€ltnis gesetzt werden zu den bis zum 21. November im vieljĂ€hrigen Mittel zu erwartenden NiederschlĂ€gen, dann stechen einem zwei Regionen ins Auge. Das ist zum einen der Nordwesten des Landes. Dort fielen teilweise nur 5-15 % des im Mittel erwartbaren Niederschlags. Es ist also viel zu trocken. Ganz anders das Bild im Osten. Dort betrĂ€gt die relative Gesamtniederschlagsmenge 200 % und mehr. Es fiel also gebietsweise bereits mehr als das Doppelte an Niederschlag, was bis zu diesem Zeitpunkt normalerweise ĂŒblich ist. Dies ist wie zuvor bereits erwĂ€hnt auf den Anfang des Monats zurĂŒckzufĂŒhren. Die Niederschlagsverteilung in Deutschland ist in diesem November also auch prozentual gesehen sehr inhomogen.
Heute und in den kommenden Tagen kommt an Niederschlag nicht mehr allzu viel hinzu. Zwar regnet es an einer nach SĂŒden durchschwenkenden Kaltfront zeit- und gebietsweise. Mehr als 5 l/qm dĂŒrften aber kaum zusammenkommen. Danach setzt sich erneut Hochdruckeinfluss durch und niederschlagsarmes Wetter ist die Folge. Erst zum Monatsende hin deutet sich eine durch Tiefdruckeinfluss geprĂ€gte Wetterlage ein, die vermehrt fĂŒr NiederschlĂ€ge sorgen könnte.